Nach jahrelanger Überanstrengung machte sich bei Christian Kleger eine Arthrose in der Schulter bemerkbar. Auf einer Liste hielt er fest, welche Tätigkeiten nicht mehr schmerzfrei möglich waren. Nachdem ihm eine Schulterprothese eingesetzt worden war, konnte er die Liste schnell abhaken: Heute ist der Polizist in Beruf und Freizeit voll belastbar.

Im Sommer 2013 stürzte Christian Kleger mit dem Velo und brach sich das linke Schulterbein. Der damals behandelnde Arzt warnte den Polizisten vor: Durch weitere Belastungen wie diese könnte sich auf lange Sicht eine Arthrose im Schultergelenk entwickeln. «Eine lustige Geschichte», erinnert sich der heute 56-Jährige. «Die Arthrose kam tatsächlich – aber in der anderen Schulter.»

Arthrose als späte Folge von Überlastung der Schulter

Eine Arthrose entwickelt sich in den meisten Fällen über einen langen Zeitraum: Durch eine Überbeanspruchung von Gelenken verlieren diese ihren Gleitfilm. Knochen reiben aufeinander, Schwellungen und Entzündungen bereiten Schmerzen und schränken die Bewegungsfähigkeit ein.

Bei Herrn Kleger waren es weniger die Herausforderungen in Beruf und Sport, die seine Schulter in Mitleidenschaft zogen. Der Umbau des Hauses aber, bei dem der Polizist eifrig mit angepackt hatte, machte sich später bemerkbar. «Die Probleme fingen 2016 an», erinnert sich Herr Kleger. «Es fühlte sich bei manchen Bewegungen so an, als ob eine Sehne nicht richtig hält oder verklumpt wäre.»

Physiotherapie und Gelenksäuberung als erste Schritte

Im März 2017 wurde der Polizist aus dem beschaulichen Ort Mörschwil (SG) am Bodensee bei Prof. Dr. med. Carsten Boos aus den Hirslanden Kliniken Am Rosenberg in Heiden und Stephanshorn in St. Gallen vorstellig. Die Untersuchung ergab, dass im rechten Schultergelenk praktisch kaum mehr eine Gleitschicht zwischen Schulterpfanne und -kugel vorhanden war.

Durch eine arthroskopische Gelenkreinigung konnten mandelgrosse Bruchstücke aus der Schulter entfernt werden. «Die anschliessende Physiotherapie hat wunderbar gewirkt», so Herr Kleger. «Ich dachte, dass es sich damit erledigt hat.»

Liste mit Einschränkungen zeigt ganzes Ausmass der Arthrose

Doch nur wenige Monate darauf setzten die Schmerzen erneut ein. Zugleich fielen dem Polizisten einfache Bewegungen des Arms zunehmend schwer. Er legte eine Liste an mit Tätigkeiten, bei denen er einen Verlust von Kraft und Sicherheit bemerkte: «Das Festhalten am Treppengeländer, das Öffnen schwerer Türen, das Abstützen auf dem Velolenker, das Führen der PC-Maus, das Autofahren – überall da klemmte es», so Herr Kleger. Nachts überkam ihn gar ein Taubheitsgefühl im rechten Arm, das sich nur mühselig wegmassieren liess. «Es war klar: So geht es nicht weiter», erklärt Herr Kleger resolut.

Schulterprothese als Ausweg

Per Injektion wurde ihm eine künstliche Schmierung in das Gelenk gebracht, doch die Wirkung hielt nur wenige Wochen an. Als einziger Ausweg bot sich nur noch eine Schulterprothese an. «Ich habe an Publikumsvorträgen der Hirslanden-Kliniken teilgenommen, bei denen operierende Ärzte den ganzen Prozess erklärt haben. Dadurch wusste ich, was auf mich zukommt, und hatte keine Bedenken gegenüber dem Eingriff.»

Als im Dezember 2017 die Operation anstand, fühlte Herr Kleger eine grosse Vorfreude. «Ich bin nicht in die Klinik gegangen, damit die Ärzte etwas zu tun haben», erklärt er. «Ich bin dahingegangen, damit es mir besser geht.»

Mit der Physiotherapie zur alten Form

Der Eingriff verlief ohne Komplikationen. Schon am Tag darauf setzte die Physiotherapie ein. «Natürlich hatte ich Schmerzen», erinnert sich der Patient. «Aber darauf war ich vorbereitet. Und ausserdem muss es ja Schmerzen geben. Das gehört dazu.»

Die Physiotherapie setzte der Patient diszipliniert um. Kaum aus der Klinik entlassen, suchte er einen Fachmann in seinem Heimatort auf, mit dem er die einzelnen Übungen detailliert besprach. «Ich bin jeden Tag um sieben aufgestanden, habe das Training gemacht und bin schwimmen gegangen», fasst Herr Kleger zusammen. «Bei jedem Termin beim Physiotherapeuten konnte ich meine Wünsche einbringen und tatsächlich setzten wir jedes Mal genau da an, wo es noch klemmte. Nach wirklich jeder Sitzung ging es mit dem Arm dann auch schon ein paar Zentimeter weiter.»

Vorzeitige Rückkehr in das Arbeitsleben möglich

Derart engagiert konnte Herr Kleger deutlich früher in das Arbeitsleben zurückkehren, als es von dem behandelnden Arzt avisiert worden war. Und nicht nur das: Der Polizist hat seine Liste der Einschränkungen fest im Auge behalten. «Bei meinen Übungen und Zielsetzungen ging es mir auch darum, alle Bewegungen im Alltag, die vor der Operation nicht mehr reibungslos funktionierten, wieder zu beherrschen. Und es hat geklappt», freut sich Herr Kleger. «Heute habe ich überhaupt keine Einschränkungen mehr.»

Weitere Informationen:

Lesen Sie in folgenden Blogbeiträgen, was der Facharzt und die Physiotherapeutin zum Thema Schulterprothese sagen:

Weitere Hintergrund- und fachliche Informationen rund um Schulterverletzungen finden Sie unter: www.hirslanden.ch/schultererkrankungen