Im Januar 2022 erhielt Claudia Späth im Alter von 51 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Von der Diagnose bis zur Genesung war es ein langer Weg mit vielen Hochs und Tiefs. Nach einer intensiven Chemotherapie und zwei Operationen, bei der beide Brüste und ihre Eierstöcke entfernt wurden, ist sie heute wieder gesund. Sie ist dankbar für die kompetente und persönliche Betreuung durch Dr. Nik Hauser vom Brust Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau.

Eines Tages verspürte Claudia Späth beim regelmässigen Abtasten ihrer Brüste einen Knoten. Sofort vereinbarte sie einen Termin beim Gynäkologen. Aufgrund des Brust-Ultraschalls war sehr schnell klar, dass es sich um nichts Harmloses handelte. Der Gynäkologe nahm am gleichen Tag eine Biopsie vor. Oft bringen erst die Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe endgültige Klarheit darüber, ob eine Veränderung in der Brust gut- oder bösartig ist. Und Klarheit wollte Claudia Späth so schnell wie möglich.

Nach der Biopsie und dem ersten Schock rief sie ihre Familie an und ihre beste Freundin, die Gynäkologin ist. «Ich musste mit ihnen teilen, dass ein Verdacht auf Brustkrebs besteht. Für mich hat sich das berühmte schwarze Loch aufgetan. Man fällt und fällt, und mein erster Eindruck war, dass mein Leben vorbei ist», erzählt sie. «Alles ist wie in einem Film an mir vorbeigelaufen, und ich habe mich dabei beobachtet.»

Nach diesem ersten Termin folgten weitere Untersuchungen wie Mammographie, Ultraschall, Magnet-Resonanz-Tomographie, Computertomographie und ein Skelettszintigramm um herauszufinden, ob schon Metastasen vorhanden waren. In der Achselhöhle waren zwei Lymphknoten befallen, ansonsten fand man jedoch glücklicherweise nichts. Nach kurzer Zeit lagen die Befunde vor. Claudia Späth ging mit ihrer Freundin zu diesem Termin, um ihre Therapie zu besprechen. Die Behandlung sah eine Chemotherapie vor der Operation vor, um den Tumor zu verkleinern und dadurch die Erfolgsaussichten der Operation zu verbessern, die danach geplant war. «Für mich war klar: Ich wollte möglichst schnell mit der Chemotherapie starten», sagt Claudia Späth. Anfänglich wollte sie in dieser Zeit in ihrem Beruf als Hebamme weiterarbeiten. Sie merkte aber schnell, dass die Kraft dafür aufgrund der Chemotherapie nicht ausreichte. Diese hatte es in sich: Der Patientin wurden während 24 Wochen 16 Infusionen verabreicht.

Genetische Beratung für präzisere Diagnose und Therapie

Im Anschluss an die Chemotherapie sollte neben der operativen Therapie auch eine genetische Beratung stattfinden. Das war der Moment, in dem Claudia Späth eine Zweitmeinung einholte und wendete sich dafür an PD Dr. Nik Hauser, Klinischer Direktor am Brust Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau. Nach der Beratung entschied Claudia Späth, eine genetische Testung durchführen zu lassen, da die Erkenntnisse daraus eine präzisere Therapiestrategie ermöglichen. Bei der genetischen Testung wurde bei Claudia Späth eine Genveränderung im BRCA1-Gen gefunden. Dadurch ergibt sich eine Störung in der Reparatur von Genveränderungen, was zu einem erhöhten Krebsrisiko bei der betroffenen Person führt.

Dieser Befund hatte einen entscheidenden Einfluss auf das weitere Vorgehen hinsichtlich der Operation und der weiteren medikamentösen Therapie. Um das Risiko für eine weitere Krebserkrankung zu minimieren, wurde mit Claudia Späth die Möglichkeit der Entfernung beider Brustdrüsenkörper und der Eierstöcke besprochen. Sie entschied sich für diese Operationen. Im August 2022 wurden ihre Brustdrüsenkörper entfernt, im Oktober 2022 die Eierstöcke und im Januar 2023 der Wiederaufbau der Brüste mit Silikon-Implantaten durchgeführt. «Man sieht rein gar keinen Unterschied zu vorher, auch dieser Eingriff ist geglückt», sagt Claudia Späth. Die Operationen haben ihr letzten Endes die Bestrahlung erspart, da kein Brustdrüsengewebe mehr da war, das bestrahlt werden müsste und auch keine weiteren Lymphknoten befallen waren.

Persönliche Betreuung und engmaschige Begleitung

Die Chemotherapie hat Claudia Späth im Grossen und Ganzen gut vertragen, und von den Eingriffen hat sie sich mittlerweile sehr gut erholt. Emotional war diese Zeit jedoch ein ständiges Auf und Ab. «Sobald ich wieder etwas Energie hatte, kam der nächste Schritt. Und vor jeder Untersuchung war die Angst da, dass die Ärzte wieder etwas Neues finden könnten», erzählt sie. Dr. Hauser bestätigt dies: «Für die Patientinnen bedeuten die Nachsorgeuntersuchungen im Vorfeld immer einen gewissen Stress und lösen Ängste aus. Es kann damit aber auch eine gewisse Sicherheit und Entlastung für die Patientinnen geschaffen werden. Die Patientinnen sind für die kontinuierliche und persönliche Betreuung sehr dankbar.»

Die persönliche Betreuung war auch für Claudia Späth sehr wichtig. «Dr. Hauser hat mir immer das Gefühl gegeben, dass er über alles Bescheid weiss. Ich habe von allen involvierten Personen gespürt, dass es um mich als Mensch geht, dass ich nicht nur ein Fall bin. Und ich habe mich immer gesehen, gehört und wahrgenommen gefühlt, mit allen Aspekten. Gerade in dieser Situation war dies immens wichtig für mich. Und da ich selbst in einem Spital arbeite, bin ich – was die Betreuung und Behandlung angeht – besonders kritisch», erzählt sie.

Nach dem Wiederaufbau der Brust begab sich Claudia Späth in eine Rehabilitations-Klinik. Immer noch wird sie von Dr. Hauser aufgrund der Brustkrebs-Erkrankung und der BCRA1-Mutation engmaschig begleitet und alle drei Monate untersucht. Bereits im April 2023 konnte sie ihre Arbeit wiederaufnehmen. Erst da habe sie gemerkt, dass das Ganze doch sehr an ihr gezehrt habe. Sie konnte ihr Pensum aber laufend steigern. Geplant ist, dass sie ab Dezember 2023 wieder 100 % arbeitet – wie vor der Krankheit. «Mein Energie-Level ist zu 95 % wieder wie zuvor» erzählt sie. «Ich bin wieder im normalen Leben angekommen. Trotzdem sind viele Dinge anders als zuvor. Ich habe einen ganz anderen Blick aufs Leben, und vieles ist nicht mehr selbstverständlich.»

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