Schon bald ist wieder Weltstillwoche, dieses Jahr vom 15. bis 22. September und ganz unter dem Motto „Stillen: Basis für das Leben“. Zeit, sich wieder einmal mit dem Thema Stillen zu befassen. In diesem Beitrag gebe ich Ihnen Tipps rund um das Thema Brustpflege während der Stillzeit.

Stillen ist eine natürliche Sache und sorgt für eine optimale Versorgung des Babys. Jedoch kann das Stillen die Brustwarzen zeitweise strapazieren, vor allem zu Beginn der Stillzeit. Schmerzende Brustwarzen können ein Grund dafür sein, weshalb manche Frauen frühzeitig abstillen. Somit ist es von Vorteil, einige hilfreiche Tipps zur Brustwarzenpflege und zur Vorbeugung von wunden Brustwarzen zu kennen.

Wie können Sie Ihre Brüste in der Stillzeit pflegen?

  • Händehygiene beachten (die Hände vor dem Stillen mit Seife waschen)
  • Täglich beim Duschen die Brüste möglichst nur mit Wasser oder einer pH-neutralen und sehr milden Seife waschen, keine parfümierten Bodylotions verwenden
  • Korrektes Ansetzen des Babys an die Brust und gute Stillpositionen sind sehr wichtig und können dabei helfen, wunde Brustwarzen zu vermeiden. Die Beratung durch eine Hebamme oder Stillberaterin kann hier Unterstützung bieten.
  • Nach dem Stillen auf beiden Brustwarzen zwei Tropfen Muttermilch verteilen und trocknen lassen
  • Generell Brustwarzen nach dem Stillen immer gut an der Luft trocknen lassen
  • Falls Stilleinlagen verwendet werden, diese häufig wechseln, um ein feuchtes Klima und eine allfällige Infektion zu vermeiden (Bakterien, Pilze)
  • Schwarz- oder Salbeiteekompressen auf die Brustwarzen auflegen
  • Hydrogel-Pads können für angenehme Kühlung und Schmerzlinderung sorgen
  • Luftdurchlässige und bequeme Kleidung und BHs tragen (zum Beispiel aus Baumwolle, keine Bügel im BH)
  • Eine Salbe bestehend aus 100% Lanolin nach dem Stillen sparsam auf die Brustwarzen auftragen. Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit der PureLan100 Salbe von Medela gemacht. Tipp: Bei der Wahl einer Brustpflegesalbe ist es wichtig, ein reines und hypoallergenes Produkt zu wählen, ohne mineralische Paraffine oder Konservierungsstoffe.

Wo erhalten Sie professionelle Unterstützung?

Wenn die Brustwarzen blutig oder rissig sind oder sie Schmerzen verursachen, kann professionelle Unterstützung von Hebammen oder Stillberaterinnen helfen. Die Fachperson wird eine Stillmahlzeit beobachten und feststellen, ob das Baby die Brustwarze richtig im Mund hat und somit korrekt angelegt ist. Ebenso kann die Fachperson verschiedene mütterliche und kindliche Stillpositionen zeigen und die Mutter dabei unterstützen, eine gute Anlegetechnik zu erlernen. Das nicht korrekte Anlegen an die Brust und eine ungünstige Position beim Stillen können Auslöser für Brustwarzenprobleme und Schmerzen sein. Es kann eine Infektion der Brustwarze auftreten, die professionelle Behandlung erfordert. Wichtig ist, die Problemursache zu erkennen und nicht nur die Symptome zu behandeln.

Bei wunden Brustwarzen können Hebammen und Stillberaterinnen Massnahmen wie eine Laserbehandlung der Brustwarzen in Betracht ziehen. Bei schwerwiegenden Problemen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Es kann beispielsweise vorkommen, dass beim Baby ein Zungenbändchen vorliegt, welches ein korrektes Saugen an der Brust stören kann. Dieses kann durch den Kinderarzt entfernt werden.

Fazit

  • Brüste präventiv pflegen
  • Korrekte Anlegetechnik des Babys an die Brust und optimale Stillposition beachten
  • Bei Bedarf Unterstützung durch Fachpersonen einholen
  • Ruhe bewahren und versuchen, das Stillen entspannt anzugehen, keinen Druck aufsetzen

Ich wünsche gutes Gelingen und „nicht verzagen, Hebamme oder Stillberaterin fragen.“ :)

Wie haben Sie Ihre Brüste während der Stillzeit gepflegt? Welche Wundermittelchen haben Sie verwendet? Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Tipps und Tricks mit uns teilen. :)

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