Julia Billeter stürzte im Haushalt schwer. Dabei zog sie sich eine Rotatorenmanschettenruptur zu. Das heisst: Eine Sehne in ihrer Schulter war gerissen. Mit einer individuell auf sie abgestimmten Physiotherapie fand die agile Rentnerin zu alter Lebensfreude und Mobilität zurück.

Am Anfang war da dieses dumme Missgeschick: Im Juli 2017 stürzte Julia Billeter im Haushalt und fiel unglücklich auf den Rücken. Seitdem konnte die 75-Jährige den rechten Arm nicht mehr uneingeschränkt bewegen. Besonders das seitliche Ausstrecken und auch das Tragen schon von leichten Gegenständen waren unmöglich geworden.

Die Rentnerin hoffte zunächst, die Bewegungsfähigkeit ihres Arms und ihrer Schulter würde sich mit der Zeit von allein wiedereinstellen. Doch als nach zwei Monaten noch immer keine Besserung aufgetreten war, suchte sie ihren Hausarzt auf. Dieser empfahl ihr eine Physiotherapie, mit der Frau Billeter allerdings nicht zurechtkam: «Die Übungen wurden nicht an meinem Körper gezeigt, sondern eher allgemein vorgeführt», so die rüstige Rentnerin. «Ich sollte diese Übungen dann zu Hause wiederholen . Aber ohne Anleitung wusste ich nicht richtig, was ich tun sollte.»

Professionelle Diagnose der Rotatorenmanschettenruptur bringt Gewissheit

Frau Billeter nahm zwar weiterhin die wöchentlichen Behandlungstermine wahr, die Übungen daheim liess sie bald jedoch ganz ausfallen. So blieb der Schmerz im Arm, der sich besonders abends beim Lesen im Bett einstellte, wenn doch eigentlich alle Glieder entspannt waren.

Unzufrieden mit der Therapie und dem ausbleibenden Erfolg, wandte sie sich an die Ortho Clinic der Hirslanden Klinik Im Park Zürich. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung wurde erstmals mit Gewissheit festgestellt, worum es sich bei ihrem Leiden überhaupt handelte: Beim Sturz hatte sich Frau Billeter einen Riss der Schultersehne, eine sogenannte Rotatorenmanschettenruptur, zugezogen. «Diese Sehne ist so eine Art Relikt aus der Urzeit, das eigentlich nicht mehr gebraucht wird», erklärt Frau Billeter, und tatsächlich: Von den vier Sehnen, die von der Schulter aus den Bizeps stabilisieren, war bei Frau Billeter glücklicherweise jene gerissen, die weniger wichtig für die Stabilität und Beweglichkeit des Arms ist.

Ein Kugelblitz im Oberarm

Eine gezielte Physiotherapie sollte nun auf konservativem Weg, also ohne Operation, die Heilung bewirken. Die Behandlung, die Frau Billeter im Januar 2018 aufnahm, zeigte schnell erste Erfolge. «Diese Übungen direkt am Körper waren eine Offenbarung für mich», schwärmt die Rentnerin. «Ich konnte meinen Arm viel besser bewegen und durfte endlich wieder am Yoga teilnehmen.»

Doch dann tat sich etwas Unerwartetes in ihrem Arm: Mitten in der Bewegung schoss ein Ziehen durch die Sehne. «Es war wie ein Kugelblitz», erinnert sich Frau Billeter. «Es tat gar nicht so sehr weh, es war eher so ein komisches Gefühl.» Der Arm lief von der Schulter bis zum Handgelenk tiefblau an, dennoch verspürte sie kaum Schmerzen.

Beruhigende Aufklärung durch einen Chirurgen

Frau Billeter war irritiert. «Mein Arm sah so schrecklich aus – und dabei hatte ich überhaupt keine Schmerzen. Ich wollte wissen, was da passiert ist», erklärt sie. «Vor allem wollte ich von einem Chirurgen hören, dass eine konservative Behandlung meines Arms auch weiterhin ausreichen würde.»

Sie wurde Dr. med. Atul Sukthankar, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats, vorgestellt, der ihr erklären konnte, was in ihrem Arm geschehen war: Nachdem die Rotatorenmanschette eingerissen war, wurde die lange Bizepssehne instabil und überlastet. Daher rührten die Bewegungseinschränkung und der Schmerz. Schliesslich war die überanstrengte Sehne gerissen – was Frau Billeter als einen Kugelblitz im Arm wahrgenommen hatte. Auch hier hatte sie wieder Glück: Von den beiden Bizepssehnen kommt der längeren nur eine sehr nachgestellte Bedeutung zu. Ein Kraftverlust macht sich für gewöhnlich nur bei Leistungssportlern bemerkbar, die Bewegung ist weitestgehend uneingeschränkt. Frau Biletter konnte die Physiotherapie also beruhigt fortsetzen.

Konservative Therapie der gerissenen Schultersehne zahlt sich aus.

«Dr. Sukthankar hat mich moralisch toll aufgebaut», zeigt sich Frau Billeter dankbar. «Nach unserem Gespräch war ich sehr beruhigt.» Sie hielt an der konservativen Behandlung fest und schon nach zwei Wochen war die Blaufärbung verschwunden. Auch die Beweglichkeit des Arms war wiederhergestellt. «Ich bin im Haushalt nicht eingeschränkt und auch zum Yoga kann ich wieder gehen, ohne dass ich Schmerzen habe.» Frau Billeter ist zufrieden, wieder ihre gewohnten Aktivitäten ausüben zu können und ihre alte Lebensqualität wiedererlangt zu haben: «Ich spüre eine grosse Erleichterung.»

Weitere Informationen:

In folgenden Blogbeiträgen erfahren Sie, was Facharzt und Physiotherapeutin zum Thema Rotatorenmanschettenruptur sagen:

Weitere Hintergrund- und fachliche Informationen rund um Schulterverletzungen finden Sie unter: www.hirslanden.ch/schultererkrankungen