Wieder die Laufschuhe schnüren – das hat Michele Parente nach einem eingerissenen Meniskus dank einem gut verlaufenen Eingriff und einem gezielten Muskelaufbautraining geschafft. Wie sein Knie wieder fit wurde, erzählt er im folgenden Beitrag.
Ich lehnte mich zur Seite und hörte ein leichtes Knacken im Knie. Diesem schenkte ich zunächst keine weitere Beachtung, das Gelenk, dachte ich mir als Hobbysportler. Als leidenschaftlicher Kung-Fu-Kämpfer und Jogger kennt man diese Geräusche – das wird wieder vergehen. Ich sass zu dieser Zeit im Schneidersitz am Boden und spielte mit meiner kleinen Tochter. Wir waren im Sommerurlaub in Spanien. Doch der stechende Schmerz wollte auch nach einer Weile nicht weggehen und das Knie war immer geschwollen. Hochlagern und kühlen half vorübergehend, doch je mehr ich das Knie belastete, umso stärker wurde der Schmerz.
Aus den Ferien zurückgekehrt, suchte ich meinen Hausarzt auf. Nach einer ersten Untersuchung überwies er mich zum Spezialisten in die Ortho Aarau. Um den Verdacht auf einen eingerissenen Meniskus zu bestätigten, ordnete der Orthopäde ein MRI an. Das Knacken, das ich gehört hatte, war das Einreissen meines Meniskus.
Operation am Meniskus
Um ein weiteres Einreissen des Knorpels zu vermeiden, empfahl mir der Orthopäde, den geschädigten Teil abzutragen. Jeder Druck und jede Belastung würden den Riss vergrössern. Der Meniskus sollte nun so wenig wie möglich abgetragen werden, damit das Ende des Risses komplett entfernt sei.
Der Eingriff, den ich live über den Bildschirm im OP mitverfolgte, wurde unter Teilnarkose in der Hirslanden Klinik Aarau durchgeführt. Dabei kam die „Schlüsselloch-Technik“ zum Einsatz (Arthroskopie). Ich fand das sehr interessant und wollte natürlich wissen, was da vor sich geht: Zwei kleine Schnitte für eine Minikamera und die Instrumente waren notwendig. Bevor der eingerissene Knorpelteil mit der Schere geglättet wurde, hatte der Orthopäde das Kniegelenk mit Flüssigkeit gefüllt, um mehr Raum zu schaffen. Über einen der eingebrachten Schläuche wurden anschliessend das abgetrennte Knorpelgewebe wie auch die Flüssigkeit abgesogen. Der Eingriff dauerte zirka 30 Minuten. Eine knappe Stunde später hatte ich bereits meinen Zimmernachbarn kennengelernt. Mein Spitalaufenthalt war kurz und sehr angenehm.
Gezieltes Aufbautraining nach Meniskus-Operation
Mein primäres Ziel war, bald wieder Sport zu betreiben, insbesondere zu joggen.
In der Physiotherapie im Hirslanden Training erhielt ich Übungen zum Muskelaufbau. Das Hirslanden Training ist ein öffentliches Trainingscenter mit Ausdauer- und Krafttraining, Prävention und Rehabilitation.
Mit „leichtem“ Kung-Fu durfte ich bereits zwei Monate nach der Operation wieder beginnen, joggen mit Intervall konnte ich nach zirka drei bis vier Monaten.
Das zweite Ziel, am Hallwilerseelauf mitzumachen, musste ich verschieben – nicht wegen meines Knies, sondern weil meine zweite Tochter zur Welt gekommen ist und die Zeit ein wenig knapp wurde. Die 42,195 km am Aargau Marathon am 1. Mai 2016 werde ich auf jeden Fall im Zweierteam mitlaufen!
Hirslanden bedankt sich bei Michele Parente (34), der seine Patientengeschichte zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.
Bei mir war es nicht nur der Meniskus, sondern auch noch das vordere Kreuzband, das gerissen war. Mit einem Personaltrainer habe wir das soweit in Griff bekommen, das ich bereits wieder leicht joggen kann. Und das nach knapp 5 Monaten. Ausschlaggeben dürfte gewesen sein, das ich neben Fitness regelmässig auch zur Massage in Bern gegangen bin. Und das ich mir in den Kopf gesetzt habe, im Winter wieder Ski zu fahren
Guten Tag Lars
Besten Dank, dass auch Sie Ihre Erfahrung mit uns geteilt haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute Genesung und viel Freude beim Sport.
Freundliche Grüsse
Nicole Urweider
Redakteurin Social Media
Mit viel Biss und sehr konsequentem Aufbautraining kann sehr viel erreicht werden. Aus eigener Erfahrung kann ich ein Training nach einem Unfall oder Krankheit am Bewegungsapparat, welches aus nur einer Sportart besteht nicht mehr unterstützen. Habe eingesehen, dass Multisport aus verschiedenen Ausdauersportarten, Kraft- und Koordinations- sowie Stabilisationstraining am weitaus nachhaltigsten ist. Hätte nie gedacht, dass ich nach einem Spitalinfekt in beiden Hüften, nach 20 Eingriffen mit drei Male ohne Hüften im Rollstuhl sitzen, es wieder möglich ist, 10 Bewegungsarten / Sportarten auszuüben und dies ohne REHA und Physio. Einfach konsequent, sehr vielseitig und täglich an sich gearbeitet und auf den Körper gehört.
Gruss von einer ehemaligen Spitzensportlerin (Sanierung in der Hirslanden ZH)
Sehr geehrte Frau Schreiber
Herzlichen Dank, dass Sie Ihre Geschichte mit uns teilen. Wir wünschen Ihnen weiterhin gute Gesundheit und viel Spass beim Training!
Freundliche Grüsse
Claudia Morach
Auch mein Bruder erlitt vor einigen Jahren eine Meniskusverletzung. Es dauerte eine Weile, bis er wieder in den Sport zurückkehrte, und er vermisste es sehr. Die Umerziehung war lang, sonst wäre er wahrscheinlich wieder verwundet worden.