Vor knapp zwei Jahren packte Claudine Jungo mit ihrem Partner die Koffer und reiste nach Südafrika. Damals Qualitätsverantwortliche bei Hirslanden Bern nutzte sie das berufliche Karriereangebot der Muttergesellschaft Mediclinic Southern Africa (MCSA) am Hauptsitz in Stellenbosch. Zurück in der Schweiz erzählt sie im Interview von ihren Erfahrungen auf dem afrikanischen Kontinent und ihrer neuen Tätigkeit in der Klinik Permanence in Bern als Bereichsleiterin Pflege und Unternehmensentwicklung.

Sie haben 18 Monate lang für Mediclinic Southern Africa in Südafrika gearbeitet. Wie kam es dazu?

Claudine Jungo: Hirslanden pflegt als Tochtergesellschaft von Mediclinic International einen guten Austausch mit den Kollegen aus Südafrika. Im Herbst 2012 besuchte uns in Bern eine Delegation aus Stellenbosch. Die Idee, das südafrikanische Gesundheitssystem kennenzulernen und meine berufliche Erfahrung in einem anderen Umfeld einzubringen, reizte mich bereits damals.

Dank der Unterstützung meines Vorgesetzten in Bern wurde mein Vorhaben tatsächlich Realität. Bis es allerdings soweit war, brauchte es viel Zeit, gute Nerven und einen riesigen Berg an administrativen Papieren.

Sie waren vor Ihrem Wechsel nach Südafrika neun Jahre lang für Hirslanden Bern tätig – zuerst als Pflegefachfrau und nach mehreren Weiterbildungen zuletzt als Leiterin Qualität & Entwicklung. Was ist Ihnen in Stellenbosch als Erstes aufgefallen?

Claudine Jungo: Die grossen Dimensionen. Während ich in Bern für drei Kliniken und ein Praxiszentrum arbeitete, waren es in Südafrika plötzlich 52 Standorte. Auch die Distanzen sind viel grösser als in der Schweiz. Aus diesem Grund arbeiteten wir oft mit Videokonferenzen. Trotz der räumlichen Entfernung war die Arbeitsatmosphäre aber sehr persönlich.

Wie erlebten Sie den Alltag in Stellenbosch?

Claudine Jungo: Die Lebensqualität ist dort sehr hoch und die Kriminalität im Vergleich zu anderen südafrikanischen Städten gering. Die Menschen nutzen den Moment und sind sehr offen. Das färbt auch auf die eigene Person ab; man knüpft schnell Kontakte. Die südafrikanische Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Menschen werde ich immer in Erinnerung behalten.

Welchen Herausforderungen sind Sie in Ihrer Tätigkeit bei Mediclinic begegnet?

Claudine Jungo: Die Herausforderungen im südafrikanischen Gesundheitssystem sind ähnlich wie in der Schweiz. So stehen beispielsweise beide Länder vor einem akuten Fachkräftemangel in der Pflege und der Spezialpflege. Was mich beeindruckt hat, ist die Kreativität, mit der die dortigen Mitarbeiter aus den gegebenen Bedingungen das Beste herausholen. Davon könnten wir uns in der Schweiz bestimmt ein Stück abschneiden.

Nun sind Sie wieder zurück in Bern und arbeiten in der Klinik Permanence als Bereichsleiterin Pflege und Unternehmensentwicklung. Was genau beinhaltet Ihre Tätigkeit?

Claudine Jungo: Ich bin einerseits für die Bettenabteilungen zuständig und stehe dabei in engem Austausch mit den jeweiligen Stationsleitungen. Daneben kann ich in der Unternehmensentwicklung mein Fachwissen aus dem EMBA-Programm der Berner Fachhochschule einbringen. In dieser Rolle bin ich beispielsweise für Markt- und Datenanalysen oder die Umsetzung von Projekten des Corporate Offices in Zürich zuständig. Diese Mischung aus operativem und strategischem Geschäft gefällt mir in meiner neuen Funktion besonders gut. Zudem schätze ich die kurzen Kommunikationswege, die familiäre Atmosphäre und das super Team in der Klinik Permanence.

Herzlichen Dank für das spannende Interview!

Autorin: Stefanie de Borba, Stv. Abteilungsleiterin Marketing & Kommunikation, Hirslanden Bern AG

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