Alle Erstlingseltern stehen irgendwann vor der Frage, welches denn nun der richtige Kinderwagen für sie ist. So haben auch wir uns unzählige Modelle angeschaut, online gestöbert, im Fachgeschäft ein Kinderwagen-Modell nach dem andern im Kreis rumgeschoben und Freunde um Rat gefragt. Doch auf was ist nun wirklich zu achten beim Kauf? Es kommt ganz auf die Anforderungen an.

Jede Familie nutzt ihren Kinderwagen anders. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen. Diese Anforderungen werden wiederum unterschiedlich priorisiert. Es gibt Familien, die kurven mit ihrem Kinderwagen nur in der Stadt herum, andere hingegen machen Feld- und Waldwege damit unsicher. Doch Priorität hat bei beiden vielleicht eher das Design oder die Marke? Was es immer braucht, sind folgende Bestandteile: Babywanne für die ersten Monate, Sportsitz für die Zeit danach.

Für euch habe ich eine Liste zusammengestellt mit Punkten, die eure Entscheidungsfindung beeinflussen können:

Gelände:

Bin ich gerne in der Natur unterwegs oder nur auf asphaltierten Strassen? Muss der Wagen auch holprige Feldwege aushalten, so dass mein Kind nicht gleich eine Gehirnerschütterung erleidet? Falls ja, sollten auch die Räder arretierbar und genügend gross sein, so dass ich auch über die grösseren Steine auf Waldwegen hinwegkomme.

Grösse:

Mein Partner ist sehr gross und so war auch die Grösse des Wagens ein entscheidendes Kriterium für uns. Der Griff sollte höhenverstellbar sein. Doch nicht nur darauf ist zu achten: Auch der Abstand des Griffes zum Wagen spielt eine Rolle. Ist dieser zu gering, werden grosse Personen mit ihren langen Beinen stets am Wagen ankommen. Das ist unangenehm.

Mobilität:

Je kleiner sich der Kinderwagen zusammenlegen lässt, desto besser. Und wenn dies noch auf eine einfache Art und Weise gehandhabt werden kann, erspart man sich einige schweisstreibende Verrenkungen.

Anzahl Räder:

Für uns kam nur ein Kinderwagen mit vier Rädern in Frage, da uns ein dreirädriger zu instabil war, gerade beim Einsteigen ins Tram, bei Trottoirkanten oder auf unebenem Gelände. Die heutigen vierrädrigen Modelle sind ebenso wendig, wie solche mit drei Rädern.

Gewicht:

Hier haben wir persönlich einen grossen Fehler gemacht. Wir haben uns einen schönen All-in-one-Wagen als Occasion gekauft und dabei leider überhaupt nicht auf sein Eigengewicht geachtet. Er war im Nachhinein betrachtet total schwer. Nun, wie oben bereits erwähnt, ist mein Partner nicht gerade klein, so sprengt auch unsere Tochter die Grössenkurve beim Arzt seit jeher und ihr Gewicht verläuft ihrer Grösse entsprechend. Wir hätten also unbedingt darauf achten müssen, einen möglichst leichten Wagen zu kaufen. Denn das Kind wird mit zunehmendem Alter nicht leichter, und somit steigt auch das Gewicht, das man täglich vor sich her schiebt.

Komfort:

Liegt mein Kind bequem? Ist der Kinderwagen gefedert? Wie hart fallen Stösse bei unebenem Gelände aus? Ist die Position des Sportsitzes verstellbar? Lässt sich dieser auch flach legen, so dass Kinder notfalls auch drin schlafen können? Ist die Lehne genug hoch, damit auch grössere Kinder ihren Kopf noch abstützen können? Ist das Material atmungsaktiv und verhindert übermässiges Schwitzen im Sommer? Hält es auch warm im Winter?

Geräumigkeit:

Das Kind braucht genügend Platz, gleichzeitig sollte man mit dem Kinderwagen noch überall durchfahren können. Kinder sitzen bis zu drei Jahren im Wagen, die entsprechende Grösse sollte man beim Sportsitz beachten. Doch auch die Wanne muss genügend Platz bieten. Der Umstieg auf den Sportsitz erfolgt meist so um den sechsten Monat.

Transportgewicht:

Kinderwagen haben ein maximales Transportgewicht, welches man vorab ebenfalls beachten sollte, gerade dann, wenn man grossen und entsprechend schweren Nachwuchs erwartet. Ein maximales Transportgewicht von 20 kg sollte ausreichend sein.

Stauraum:

Brauche ich viel Stauraum, um beispielsweise Einkäufe transportieren zu können, oder reicht mir eine kleine Tasche, um eine Decke zu verstauen?

Wendigkeit:

Wie leicht lässt sich der Kinderwagen steuern? Ist er wendig? Komme ich um jedes Hindernis herum?

Stabilität:

Welches Gewicht lässt sich am Lenker befestigen, ohne dass gleich der gesamte Kinderwagen kippt? Wie stabil ist der Wagen gebaut? Klappert der Wagen bereits schon bei kleinsten Unebenheiten?

Einsatzgebiet:

Will ich mit dem Wagen auch joggen gehen? Will ich damit ins Skigebiet? Je nach Anbieter gibt es entsprechende Erweiterungen – es gibt sogar Kufen für den Kinderwagen!

Design:

Retrochic oder futuristisches Strassenmobil? Es hat für jeden Geschmack das passende Modell.

Wandelbarkeit:

Babywanne, Autositzadapter, Sportsitz, zweiter Sitz, Trittbrett usw. Viele Marken bieten heute alles aus einer Hand an und der gewünschte Wagen lässt sich so auf die eigenen Bedürfnisse zusammenstellen. Viele Eltern stellen trotzdem später auf einen handlicheren Buggy um, der sich leicht zusammenklappen und transportieren lässt.

Zubehör:

Sonnenschirm (UV-Schutz gewährleistet?), Regenschutz, Flaschenhalter, Stossertasche usw. Was brauche ich? Was ist mir wichtig?

Aufbewahrung:

Der Kinderwagen sollte stets im Trockenen abgestellt werden. Dies kann je nach Wohnsituation im Keller, im Treppenhaus (Achtung Fluchtwege beachten!) oder gleich in der Wohnung sein. Auch der Aufbewahrungsort kann den Kauf beeinflussen, z.B. was Grösse, Gewicht und Mobilität des Kinderwagens betrifft.

Budget:

Was will ich für den Kinderwagen ausgeben? Gibt es meinen Traumwagen vielleicht nicht auch Occasion?

Mein Fazit:

Durch den Occasionskauf haben wir gewisse Abstriche gemacht. Da ich den Kinderwagen jedoch täglich brauche, würde ich persönlich bei dieser Anschaffung nicht mehr sparen.

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