Der Begriff Patientenkompetenz ist in den letzten Jahren sehr populär geworden. Er wurde von Patienten selbst geprägt, um auf das Rollenverständnis des modernen Patienten hinzuweisen.

Patientenkompetenz ist etwas sehr Individuelles. Eine junge Brustkrebs-Patientin antwortete auf die Frage, was sie unter Patientenkompetenz versteht, wie folgt:

«Die Erkrankung war für mich eine neue, schmerzliche Lebenserfahrung. Dadurch war nichts mehr wie vorher. Ich habe mich gefragt: Was bedeutet die Krankheit für mich? Was will sie mir sagen? Wie soll ich mich neu einstellen? Welcher ist mein ganz persönlicher Weg, um diese Krise zu bewältigen? Das alles hat mit Patientenkompetenz zu tun. Ich möchte in der Lage sein, trotz der Erkrankung möglichst normal und würdig zu leben.»

Entscheidungen treffen

Patientenkompetenz heisst also auch, den persönlichen Weg in der Krankheit zu finden. Dies kann sich sehr verschieden äussern: Es gibt Patienten, die sehr aktiv werden und die Ernährung umstellen oder zu Mitteln der Komplementärmedizin greifen.

Die Kompetenz anderer Patienten besteht darin, dass sie selbst gar nichts Besonders machen, sondern sich bewusst ausschliesslich der Medizin oder der göttlichen Hilfe anvertrauen.

Was kann ich selbst für mich tun?

Gerade Menschen mit schweren Erkrankungen sind oft davon überzeugt, dass sie selbst etwas zu ihrer Heilung beitragen können. Sie glauben, dass ihre ganz persönlichen Massnahmen dabei helfen können, die Krankheit zu bewältigen.

«Was kann ich selbst für mich tun?» ist eine Frage, die viele Patienten beschäftigt. Werden Menschen von ihren medizinischen Begleitern bei der Beantwortung dieser Frage nicht unterstützt, machen sie sich selbst auf die Suche. Dann besteht die grosse Gefahr, dass sie mit Scharlatanen und fragwürdigen Methoden in Kontakt kommen. Die Stiftung Patientenkompetenz* unterstützt deshalb die Forschung, um Patienten möglichst schnell wissenschaftlich untermauerte Antworten auf ihre Frage zu liefern.

Unter dem Titel: «Was kann ich selbst für mich tun» ist übrigens ein Buch zum Thema Patientenkompetenz erschienen. Speziell Für Krebspatienten, die ihren eigenen Weg noch suchen, ist dieses Buch mehr als ein Ratgeber. Es regt die Fähigkeit an, Lebensenergie aus den eigenen inneren Quellen zu schöpfen.

Eine ganz normale Krise – Fenster zum Sonntag mit Prof. Dr. med. Gerd Nagel (Videobeitrag)

Krisen gehören zu unserem Leben. Sie sind schmerzhaft. Sie führen uns oft aber auch zu unseren Ursprüngen, zur wahren Identität und zu Gott. Krebsspezialist Prof. Gerd Nagel ist der Überzeugung, dass wir mit einer neuen Normalität leben lernen können.

 

* Die Stiftung Patientenkompetenz wurde 2005 gegründet. Es handelt sich dabei um eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Zürich.Sekretariat und Auskünfte:
Prof. Dr. G. Nagel
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