Die Rhythmologie ist ein Teilgebiet der Kardiologie. Sie befasst sich mit dem elektrischen System des Herzens und seinen Störungen. Die Herzrhythmusstörungen können akut lebensgefährlich, aber auch völlig harmlos sein. Ein Überblick.
Wenn die Entstehung des elektrischen Impulses oder seine Weiterleitung gestört ist, können Herzrhythmusstörungen auftreten. Sie führen dazu, dass das Herz zu schnell (Tachykardie), zu langsam (Bradykardie) oder unregelmässig (Arrhythmie) schlägt.
Herzrhythmusstörungen können nur einige Sekunden bestehen, über Stunden oder Tage anhalten und in einigen Fällen unaufhörlich sein. Das Beschwerdebild reicht von einzelnen «Aussetzern» bis hin zu «Herzrasen». Es kann sogar zu Bewusstseinsverlust (Synkope) kommen. Manche Patienten klagen über unspezifische Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit, Brustschmerz oder Luftnot, ohne dass sie die Herzrhythmusstörung selbst überhaupt bemerken. Diese wird oft zufällig beim Anfertigen eines Elektrokardiogramms (EKG) oder bei der Blutdruckmessung festgestellt.
Herzrhythmus überwachen
Mit dem Elektrokardiogramm (EKG) kann man abklären, ob es sich um eine bedrohliche oder eine harmlose Herzrhythmusstörung handelt, eine exakte Diagnose stellen und die Behandlungsmöglichkeiten beurteilen.
Da Herzrhythmusstörungen häufig anfallsweise auftreten, ist es schwierig, ein EKG während einer solchen Episode aufzuzeichnen. Es stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, den Herzrhythmus über eine längere Zeitspanne zu überwachen. Hierzu zählen das Langzeit-EKG, patienten-aktivierte tragbare EKG-Geräte oder auch implantierbare Ereignisrekorder. Mit verschiedenen Zusatzuntersuchungen kann abgeklärt werden, ob es sich um ein isoliertes Problem handelt oder ob die Herzrhythmusstörungen als Folge einer Herzerkrankung entstanden sind. Je nach Befund lassen sich Herzrhythmusstörungen unterschiedlich behandeln.
Behandlung ohne Medikamente mittels invasiver Elektrophysiologie
Unter invasiver Elektrophysiologie versteht man die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit nicht medikamentösen Verfahren. Hierzu gehören die Katheterablation und die Implantation von Herzschrittmachern. Ausserdem werden zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes (Sekundenherztod) implantierbare Defibrillatoren (ICD) und zur Behandlung bestimmter Formen der Herzmuskelschwäche sogenannte kardiale Resynchronisationssysteme (CRT) eingesetzt.
Vorhofflimmern als häufigste Herzrhythmusstörung
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung: Etwa 1% der Bevölkerung leidet an Vorhofflimmern, wobei diese Herzrhythmusstörung mit zunehmendem Lebensalter häufiger auftritt. Es wird geschätzt, dass zirka 10% der Personen über 75 Jahren an Vorhofflimmern leiden. Vorhofflimmern führt nicht nur zu einer Abnahme von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, sondern ist auch ein Risikofaktor für Schlaganfälle und Herzschwäche. Neben der medikamentösen Behandlung steht heute mit der Katheterablation (Pulmonalvenenisolation) ein invasives Verfahren zur Verfügung, mit dem bei einem Teil der Patienten die Herzrhythmusstörung dauerhaft beseitigt werden kann.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website der Rhythmologie Aargau.