Die Torhüterlegende Pascal Zuberbühler will etwas bewegen. Anlässlich seines 50. Geburtstags hat er eine Vorreiterrolle in der Darmkrebs-Kampagne «I feel good» übernommen. Dafür hat er sich sogar bei einer Darmspiegelung filmen lassen. Die Untersuchung ist schmerzfrei, für die Früherkennung aber entscheidend.

Pascal Zuberbühler, in der Schweiz gelten Sie als Torhüter-Legende. Bei der WM 2006 haben Sie keinen einzigen Treffer kassiert – eine absolute Topmarke. Wie geht es Ihnen heute? Zieht die berühmte Midlife-Crisis an Leistungssportlern spurlos vorüber?

Also von einer Midlife-Crisis bin ich weit entfernt, jedoch spüre ich natürlich schon gewisse Auswirkungen von meiner Sportkarriere. Als Torhüter wurden meine Kniegelenke arg beansprucht und dies spüre ich heute je nach Belastung. Sonst fühle ich mich fit, eben „I feel good“!

Wie halten Sie sich fit? Spielen Sie mit Ihren Zwillingen Fussball? Angeblich gehen Sie im Fitness-Center der Fifa ein und aus…

Meine Kinder sorgen dafür, dass ich nicht zu schnell altere und das ist gut so. Um fit zu bleiben, trainiere ich regelmässig am Rudergerät oder bin mit meinem Bike unterwegs. Fussball spiele ich nur noch an den Fifa Legendenmatches, der Ehrgeiz ist aber immer noch da.

Viele Menschen drücken sich vor der Darmspiegelung. Sie haben sich eine zum 50. Geburtstag geschenkt. Wie kam es dazu?

Ich wurde einfach angefragt, ob ich mir vorstellen könne, mich für die Prävention von Darmkrebs einzusetzen. Nachdem mich Dr. Roger Wanner aufgeklärt hatte, war mir sofort klar „da machst du mit“ denn als Sportler habe ich gelernt, wie wichtig die Gesundheit des eigenen Körpers ist – es gibt nichts Wertvolleres.

Die Darmspiegelung an sich ist vielen schon unangenehm. Sie haben sich dabei noch von einem Kamerateam begleiten lassen. War das nicht unangenehm?

Ich habe diesen Schritt mit meiner Familie offen diskutiert und uns war klar, dass man nur als Vorreiter eine positive und glaubwürdige Aussenwirkung erzielen kann. Dadurch waren mir die Kameras egal, ich wollte und will was bewegen.

Wie genau läuft die Untersuchung ab?

Bei der Ankunft in der Klinik wurden nochmals meine Daten abgeglichen und danach wurde ich von einer Klinikmitarbeiterin über die weiteren Schritte instruiert und auch zur Darmspiegelung begleitet. Von der Untersuchung selbst bekam ich nicht viel mit, da ich ja leicht narkotisiert war.

Wie war die Vorbereitung auf Ihre Darmspiegelung? Was gehört alles dazu?

In der Vorbereitung musste ich auf meine Ernährung achten und mich am Tag vor der Darmspiegelung einer Darmreinigung, mittels Einnahme eines Spezialprodukts, unterziehen. Im Vorfeld wurde mir gesagt, dass das Produkt unangenehm zu konsumieren sei, ich empfand es nicht schlimm denn das Produkt hatte einen angenehmen Zitronengeschmack.

Tut eine Darmspiegelung weh, oder wird man betäubt?

Nein, man hat weder während der Darmspiegelung noch danach irgendwelche Beschwerden, ich war überrascht, wie schnell alles vorbei war. Ich kann es nur jeder Person empfehlen ­ es gibt keinen Grund vor der Untersuchung Angst zu haben!

Wie wurde Ihre Mitwirkung bei der Gesundheitskampagne „I feel good“ in Ihrem Freundeskreis aufgenommen? Hat sich der eine oder andere auch schon zur Darmspiegelung angemeldet?

Es hat genau das bewirkt was die Kampagne zum Ziel hat, wir haben untereinander darüber geredet und dabei konnte ich auch aufzeigen, dass es eine sehr wichtige Untersuchung ist mit der man seine Gesundheit beeinflussen kann. Durch die Kampagne gab es bereits einige positive Reaktionen, sogar ein Medienschaffender hat sich daraufhin entschieden eine Darmspiegelung zu machen, perfekt oder?

Gross feiern konnten Sie aufgrund von Corona ihren 50. nicht. Wird die Party nachgeholt?

Mein 50. Geburtstag war dennoch ein ganz grosses Highlight für mich. Nebst vielen herzlichen Momenten im engsten Kreis, war der Tag durch die vielen Hundert Gratulationen, Medienberichte, den Kampagnenstart von „I feel good“, die Einladung von SRF in „Gesichter & Geschichten“ und die Überraschung durch das Fifa Museum (Popup-Ausstellung über mich) einfach unglaublich. Ich freue mich jedoch auch auf den Moment, wenn ich im Sommer unbeschwert mit meinen Freunden anstossen darf.

Zur Person

Pascal Zuberbühler, genannt Zubi, ist eine Schweizer Torwartlegende war unter anderem in Deutschland und England aktiv. Der Thurgauer ist sechsfacher Schweizmeister und stand bis 2008 insgesamt 51 Mal für die Nationalmannschaft im Tor. Er ist der einzige Torhüter der Welt, der während einer Fussballweltmeisterschaft kein Tor in der offiziellen Spielzeit erhielt. Seit 2017 ist er Mitglied der Fifa und dort für die weltweite Torhütertrainer-Ausbildung verantwortlich. Seit 2021 anlässlich seines 50. Geburtstags in der Kampagne «I feel good» auf Darmkrebsvorsorge aufmerksam.

 

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