Einen Monat lang stand Viviane Pedroni, ansonsten Operationsfachfrau an der Clinique Bois-Cerf in Lausanne, auf einem Spitalschiff von Mercy Ships, im Einsatz. Sie ist eine von elf Hirslanden-Mitarbeiterinnen, die sich so bis Juni 2019 im Rahmen einer Partnerschaft von Hirslanden und Mercy Ships engagieren. Erfahren Sie nachfolgend, wie es ihr auf dem Spitalschiff ergangen ist.

Am 9. September 2018 geht Viviane Pedroni in der guineanischen Hauptstadt Conakry an Land. Hier beginnt ihre humanitäre Reise. Gleich nach der Ankunft nimmt sie das Team von Mercy Ships in Empfang und begleitet sie auf die Africa Mercy – das Hospitalschiff, das einen Monat lang ihr Zuhause sein wird.

Chaos und Organisation eng beieinander

Die Ankunft im Hafen Conakry hält einige Überraschungen für sie bereit. In einer von Chaos, Schmutz und Armut geprägten Umgebung befinden sich Elendsviertel und Industrieanlagen mit Güterzügen und Lagerschuppen Seite an Seite. Hier liegt auch das Schiff von Mercy Ships vor Anker. Doch an Bord herrscht ein eher «amerikanisches» Ambiente und das Leben der 450 Freiwilligen der humanitären Mission ist vorbildlich durchorganisiert.

Zunächst begibt sich Viviane auf eine geführte Besichtigung der Africa Mercy, die einem grossen Dorf gleicht. Sie bezieht ihre winzige Kabine ohne Bullauge, die sie sich mit einer Kanadierin teilen wird. Die übrigen Schiffsbereiche bieten den Gästen hingegen eine Ausstattung, die keine Wünsche offenlässt: Sportraum, Bibliothek, Schwimmbad, Friseursalon, ein kleiner Supermarkt – und auch die Starbucks Coffee Company ist vor Ort präsent. Um Begegnungen zu schaffen, werden Themenabende zu den verschiedenen Ländern sowie medizinische Konferenzen organisiert. Und natürlich den traditionellen «Funky Friday», an dem die Teams medizinische Arbeitskleidung in den leuchtenden Farben Afrikas tragen.

In den Operationssälen von Mercy Ships

Nach einem Tag der Orientierung wird es für Viviane ernst: Sie macht sich mit den fünf Operationssälen vertraut, in denen sie zwischen 50 und 60 Stunden pro Woche verbringen wird. Und sie lernt die Teams kennen, mit denen sie zusammenarbeitet. Das Gros der Mitarbeiter stammt aus den USA, Kanada, Australien und Neuseeland, sodass während der Arbeit auf Englisch kommuniziert wird. Dabei ist es nicht immer leicht, sich mit der medizinischen Fachsprache vertraut zu machen.

In einem Operationssaal von Mercy ShipsWährend ihres Monats auf der Africa Mercy ist Viviane im Bereich der plastischen Chirurgie tätig und wirkt an über dreissig Einsätzen mit, denn es finden pro Tag zwei bis drei Operationen statt. «Das Tempo ist langsam und es gibt lange Wartezeiten zwischen den Patienten, doch wir nehmen uns Zeit für sie. Die Chirurgen legen eine grosse Menschlichkeit an den Tag und richten ihre Bemühungen vor allem auf das Wohl der Patienten aus. Denn dort bewirkt jede noch so kleine Operation eine radikale Veränderung im Leben der Menschen», erklärt Viviane.

Einsatzbereitschaft und gute Teamarbeit an Bord

Zudem hebt Viviane das gesunde Arbeitsklima, die gegenseitige Hilfe zwischen den Teams, die Einsatzbereitschaft der Kollegen sowie das Gefühl hervor, nie allein dazustehen. Mercy Ships legt besonderen Wert auf die Integrierung der ehrenamtlichen Helfer und bereitet ihnen stets einen herzlichen Empfang.

Auch wenn Viviane erst einmal froh darüber ist, wieder in ihre Heimat zurückzukehren und dort eine gewisse Freiheit wiederzufinden, die angesichts des begrenzten Platzangebots an Bord oft fehlt, verspürt sie bereits grosse Lust, ein weiteres Mal auf der Africa Mercy einzuschiffen, um den Bedürftigsten zu helfen.

Autorin: Fanny Duvaud, Assistentin Marketing und Kommunikation, Hirslanden Cliniques Bois-Cerf und Cecil

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Informationen über die Partnerschaft von Hirslanden mit Mercy Ships