Die insgesamt rund 30 Ausbildungsberufe, die Hirslanden anbietet, werden von Ausbildungsverantwortlichen, Berufsbildnern und den jeweiligen Leitungen Berufsbildung ermöglicht. Diese setzen sich täglich für eine hohe Qualität der beruflichen Bildung in der Praxis ein. Seit eineinhalb Jahren hat die Berufsbildung der Klinik Hirslanden, die in den letzten Jahren von rund 12 Abschlüssen pro Jahr auf 30 gewachsen ist, neue Räumlichkeiten in Zumikon (Zürich), um den gewachsenen Herausforderungen gerecht zu werden. Der Leiter Berufsbildung der Klinik Hirslanden, Mentor Alija, stellte sich für ein Interview zur Verfügung, um mehr von sich, seinem Team und der Rolle der Berufsbildung zu erzählen.
Wie gefällt dir die Arbeitgeberin Hirslanden?
Mentor Alija: Sehr gut! Die Klinik Hirslanden ermöglicht und unterstützt eine Karriere-Planung sowie die Weiterentwicklung. Das Bildungsteam der Ausbildungsverantwortlichen besteht aus 12 Personen, davon waren 11 Personen in verschiedenen Funktionen bei uns in der Klinik tätig. Auch in meinem Fall gab es eine Entwicklung: Vor meiner aktuellen Funktion als Leiter Berufsbildung arbeitete ich als Abteilungsleiter auf einer interdisziplinären Abteilung.
Kannst du kurz auf die verschiedenen Funktionen in der Berufsbildung, inklusive deiner eigenen, eingehen?
Mentor Alija: Als Leiter Berufsbildung der Klinik Hirslanden habe ich ein ganzes Team von Ausbildungsverantwortlichen hinter mir, die dafür sorgen, dass unsere Lernenden und Studierenden in rund 20 verschiedenen Berufsgruppen in der Klinik eine qualitativ gute und praxisorientierte Ausbildung erhalten. Wir sorgen dafür, dass die Berufsbildner vor Ort in der Klinik ihre Rolle nebst ihrer hauptsächlichen Funktion, beispielsweise als Pflegefachkraft, erfüllen können. Darüber hinaus nehmen auch die so genannten LTT-Tutoren (LTT steht für «Lerntransfer-Trainings») eine wichtige Aufgabe wahr: Sie kümmern sich um den Transfer des Gelernten in die Praxis, und zwar durch spezielle Trainings, die wir hier in unseren Räumlichkeiten durchführen und für die wir auch extra einen Raum hier in Zumikon haben.
Mein eigener Aufgabenbereich ist sehr vielfältig, da ich sowohl mit internen wie auch mit externen Ansprechpersonen zu tun habe. Ich selektiere und begleite Lernende und Studierende während der Ausbildung, berate die Berufsbildner und die Ausbildungsverantwortlichen und arbeite teilweise auch direkt mit den Führungskräften in der Klinik zusammen. Ausserhalb der Klinik stehe ich im Austausch mit den Schulen und den kantonalen Behörden.
Das klingt nach einem vielfältigen Aufgabenbereich. Wie sieht ein möglicher Arbeitstag bei dir aus?
Mentor Alija: Zum Teil geplant, zum Teil ist unser Arbeitsalltag auch stark von den Vorgaben der Schulen und Institutionen geleitet. Geplant sind zum Beispiel alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit den Lehrabschlussprüfungen und der entsprechenden Lehrabschlussfeier.
Die Herausforderung an einem typischen Tag besteht darin, den Spagat zwischen verschiedenen Fällen zu machen. Beispielsweise führe ich an einem Tag ein Gespräch mit einer Berufsbildnerin und einer Lernenden, die eine herausfordernde Situation zu lösen haben. Eine Stunde später bespreche ich mit einem Bereichsleiter die Budgetplanung. Und schliesslich habe ich noch eine Sitzung mit einem Vertreter aus der Personalabteilung. Ich muss also sehr flexibel sein und mich schnell in Themen einarbeiten.
Was macht dir bei deinem Job am meisten Spass?
Mentor Alija: Es erfüllt mich mit Freude, zu beobachten, wie die Auszubildenden lernen, in ihrem Aufgabenbereich Verantwortung zu übernehmen, und dies auch sehr gut und gerne machen. Ich mag es, junge Menschen in ihrem sozialen Engagement im Gesundheitswesen zu bestärken, sie zu begeistern, zu begleiten und zu fördern, ganz im Sinne unseres Lernverständnisses und unserer didaktischen Prinzipien. Und das gilt nicht nur für jene in der Pflege, sondern beispielsweise auch für die Hotellerie-Lernenden, denn einem Patienten das Essen zu servieren ist etwas ganz anderes als es einem Hotel-Gast zu servieren.
Was sind die grössten Herausforderungen bei deinem Job?
Mentor Alija: Unsere Hauptaufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass in den Teams in der Klinik stets ein lernförderndes Klima vorhanden ist und gelebt wird. Die grösste Herausforderung jedoch besteht darin, Lernende und Studierende zu gewinnen, die für das Arbeitsumfeld der hochspezialisierten Medizin geeignet sind und sich mit unserer Klinik identifizieren können. Wir brauchen Lernende und Studierende, die aufnahmefähig und flexibel sind. Denn das Gelernte aus der Schule oder den überbetrieblichen Kursen sollte in den Berufsalltag eingebracht und angewendet werden. Natürlich ist das auch in anderen Spitälern so, doch bei uns haben wir Bereiche, bei denen diese Anforderungen sehr ausgeprägt sind, also eine hohe Dynamik und ein hohes Tempo vorherrschen. Ein Beispiel dafür ist die Herzabteilung, denn die Herzmedizin ist ein solch hochspezialisierter Bereich.
Was war dein spannendstes Erlebnis während deiner Zeit bei Hirslanden?
Mentor Alija: Eins der spannendsten Erlebnisse war der Videodreh vor einigen Jahren, bei dem ich ebenfalls eine «Schauspieler-Rolle» innehatte. Im Video stellten wir die Pflegeausbildung in der Klinik Hirslanden vor. Es bereitete mir grosse Freude, daran mitzuwirken und etwas dafür zu tun, den Pflegejob nach aussen hin erlebbar zu machen.
Was hast du vor deiner Anstellung bei Hirslanden gemacht?
Mentor Alija: Ich absolvierte in der Zentralschweiz die Ausbildung zum diplomierten Pflegefachmann DN II, die heutige HF-Ausbildung. Bei einem Praktikum in der Hirslanden AndreasKlinik Cham Zug kam ich das erste Mal in Berührung mit Hirslanden, was mich später dazu bewog, mich für die Klinik Hirslanden hier in Zürich zu bewerben.
Zuerst ging ich aus einem anderen Grund nach Zürich. Damals war es noch oft so, dass Patienten mit komplexeren Erkrankungen nach Zürich verlegt wurden. Meine Vorstellung war es, ein bis zwei Jahre nach Zürich zu gehen, um dort Erfahrungen in komplexen Patientenfällen zu sammeln. Nach meiner Bewerbung in der Klinik Hirslanden wurde mir ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten, und nun bin ich immer noch hier, nach mehr als 10 Jahren. Während dieser Zeit fand ich meinen Karriereweg von der diplomierten Pflegefachkraft zum stellvertretenden Abteilungsleiter, schliesslich zum Abteilungsleiter und letztlich führte mich mein Weg in die Bildung.
Ich unterrichtete schon damals Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit EFZ bei der OdA GS Aargau. Das tue ich auch jetzt noch, das heisst, ich übe meine leitende Funktion zu einem Pensum von 90% aus. Um unterrichten zu können, absolvierte ich noch vor meiner jetzigen Funktion den eidgenössischen Fachausweis als Ausbilder. Aktuell habe ich den Studiengang Master of Advanced Studies im Ausbildungsmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften abgeschlossen.
Vielen Dank für das spannende und informative Interview!
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