Unterleibsschmerzen, Störungen der Monatsblutung, Blutarmut, Schwangerschaftskomplikationen, Kinderlosigkeit – alle diese Symptome können auf sogenannte Myome zurückzuführen sein. Myome sind zwar die häufigste gynäkologische Erkrankung der Frau, werden aber häufig verkannt. Dabei ist die Diagnose sehr einfach. Und: Man kann etwas dagegen tun.

Als Myome werden gutartige Tumoren in der Gebärmutter bezeichnet, die von glatten Muskelzellen ausgehen. Ca. 30-50 % aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind betroffen. In manchen Fällen bildet sich nur ein Myom, häufig aber bilden sich gleichzeitig mehrere Myome in einer Gebärmutter. Im Extremfall können Myome so gross wie ein Fussball werden. Da das Wachstum von Myomen an das Vorhandensein von weiblichen Sexualhormonen gekoppelt ist, werden sie häufig nach den Wechseljahren kleiner oder bilden sich zurück.

Vielfältige Beschwerden und Risiken bei Myomen

Etwa ein Viertel der betroffenen Frauen haben Symptome. Diese können sehr vielfältig sein. Am häufigsten treten Blutungsstörungen und Unterbauchschmerzen auf. Häufig sind die Monatsblutungen sehr stark und führen in Folge dessen zu Blutarmut. Ebenso können die Monatsblutungen aufgrund von Myomen sehr unregelmässig auftreten. Wenn Myome an Grösse zunehmen, sind sie nicht selten verantwortlich für Bauchbeschwerden, Druckgefühle im Unterbauch, insbesondere im Bereich der Blase und des Enddarmes.

Aber Myome verursachen nicht nur Bauchbeschwerden und starke Monatsblutungen. Sie können ebenso zur ungewollten Kinderlosigkeit führen wie eine bereits eingetretene Schwangerschaft akut gefährden. Das Risiko einer Fehlgeburt oder auch schwerwiegender Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt ist beim Vorhandensein grosser Myome deutlich erhöht.

Sehr selten, das heisst in etwa einem von eintausend Fällen, kann sich ein Myom in einen aggressiven bösartigen Tumor verwandeln.

Einfache Diagnose

Myome können sehr einfach durch eine gynäkologische Ultraschalluntersuchung entdeckt werden. Bei dieser Untersuchung kann auch festgelegt werden, wo genau in der Gebärmutter sich ein Myom befindet und wie gross es ist. In den meisten Fällen sind die genaue Lage und die Grösse der Myome für die Art der Beschwerden verantwortlich.

Wenn Myome Beschwerden verursachen oder eine Schwangerschaft geplant ist, wird häufig eine Therapie notwendig. In bestimmten Fällen können Hormone starke Monatsblutungen abschwächen und manchmal sogar zu einer Grössenreduktion der Myome führen. Dies ist aber fast immer nur eine vorübergehende Therapiemöglichkeit, die zudem bei jungen Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen, nicht in Frage kommt. Da Myome die Einnistung einer Eizelle in der Gebärmutterhöhle behindern können und somit das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen, ist die operative Entfernung der Myome notwendig.

Dauerhafte Therapie meist nur durch Operation

Eine dauerhafte Therapie der Myome ist meistens nur durch die operative Entfernung möglich. Hier kommen inzwischen ausnahmslos sogenannte minimalinvasive Operationstechniken wie eine Gebärmutterspiegelung oder eine Bauchspiegelung zum Einsatz. Diese haben den grossen Vorteil, dass die Patientinnen nur sehr wenig Schmerzen haben und sich sehr schnell wieder komplett von einem solchen Eingriff erholen. Beim Einsatz dieser minimalinvasiven Techniken ist es allerdings einerseits sehr wichtig, dass der Operateur über eine grosse Erfahrung und Expertise verfügt, andererseits sollten diese Operationen nur in einer modernen, technisch hervorragend ausgestattet Klinik durchgeführt werden.

Selbstredend ist die Operation einfacher, je kleiner ein Myom ist. Umso wichtiger ist es, dass Patientinnen, die an genannten Beschwerden leiden, diese umgehend ihrem Frauenarzt mitteilen. So kann dieser frühzeitig eine Diagnose stellen und behandeln.

Weitere Informationen zum Thema Unfruchtbarkeit der Frau finden Sie unter:
www.hirslanden.ch/unfruchtbarkeit-frau