Sereina Zwissler absolviert die Berufslehre als Fachfrau Gesundheit in der Hirslanden Klinik Stephanshorn in St.Gallen und befindet sich derzeit im dritten Lehrjahr. Gleichzeitig ist die 18-Jährige Junior-Nationalspielerin der Schweizer Damen-Unihockeymannschaft U19, mit welcher sie kürzlich an der Weltmeisterschaft in Kanada Bronze geholt hat. Solch ein Erfolg ist nur möglich, wenn sich Ausbildung und Sport gut im Alltag koordinieren lassen. Dass dies in der Klinik Stephanshorn möglich ist, zeigt nicht nur Sereinas Erfolg, sondern auch das Label „Leistungssportfreundlicher Lehrbetrieb“, das die Klinik kürzlich von Swiss Olympic erhalten hat. Im Interview berichtet uns Sereina, wie sie Training, Wettkämpfe und Ausbildung unter einen Hut bringt und natürlich über ihre Eindrücke an der WM.

Liebe Sereina, herzliche Gratulation zur Bronzemedaille an der Unihockey-Weltmeisterschaft U19. Die WM in Kanada liegt nicht weit zurück. Wie hast du diese erlebt?

Sereina Zwissler: Die ganze WM war ein eindrückliches Erlebnis. Nur schon die weite Reise, ich war ja bis dahin noch nie im amerikanischen Raum. Dann das enge Zusammensein mit der Mannschaft für ganze drei Wochen und zum Abschluss noch Bronze … Es war ein mega cooles Erlebnis! Besonders emotional war es, als wir jeweils die Hymne gesungen haben, und am Schluss die Medaillenübergabe.

Wie oft warst du im Einsatz?

Sereina Zwissler: Immer, bis auf das letzte Spiel, bei dem unser Trainer etwas umgestellt hatte, sodass ich bei diesem Spiel die Mannschaft von der Bank aus unterstützte. Die Nervosität ist auf der Bank aber noch viel schlimmer.

War dies dein erster Wettkampf in dieser Grössenordnung?

Sereina Zwissler: Ja, das war die erste Weltmeisterschaft, an der ich teilnehmen konnte. Und die war wirklich ein riesiger Event. Der grösste Wettkampf zuvor war die Europameisterschaft.

Du steckst mitten in deiner Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit. Wie kriegst du Sport und Ausbildung unter einen Hut?

Sereina Zwissler: Es muss einfach alles genau im Voraus geplant werden: Arbeit, Training und Spiele. Es steckt viel Organisation dahinter. Und es ist auch anstrengend. Mein Schlaf leidet schon etwas darunter.

Wie unterstützt dich die Klinik Stephanshorn dabei?

Sereina Zwissler: Die Klinik kommt mir im Arbeitsplan sehr entgegen und gibt mir viele Wochenenden frei, obwohl es üblich wäre, dass ich auch an Wochenenden arbeiten müsste.

Konkret gehe ich jeden Monat mit dem Spielplan zu meiner Ausbildnerin. Ich kann dann Daten auf dem „Freiwunschplan“ ankreuzen, was sie dann bei der Planung berücksichtigt. So habe ich noch nie ein Spiel verpasst. Zudem sind meine Dienstzeiten auch sehr angenehm, also zum Beispiel keine Spät- und Nachtdienste. Die Trainings sind in der Regel abends, sodass ich nur ganz selten eines verpasse.

Wie wichtig ist diese Unterstützung für dich?

Sereina Zwissler: Ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich, in einer Klinik zu arbeiten und gleichzeitig so viel Sport zu machen. Auch die Abteilung bringt mir hier sehr viel Flexibilität entgegen.

Gibt es keine Unstimmigkeiten im Team aufgrund deiner „Extrabehandlung“?

Sereina Zwissler: Nein, im Gegenteil: Das Feedback ist sehr positiv und die Kollegen interessieren sich dafür, wie es bei mir sportlich läuft. Das ist wirklich schön.

Was braucht es sonst noch, um gleichzeitig im Sport und der Ausbildung erfolgreich zu sein?

Sereina Zwissler: Die Unterstützung der Familie ist sehr wichtig, vor allem organisatorisch. Neben der guten Planung braucht es von meiner Seite aus vor allem auch strikte Disziplin. So muss ich mir vornehmen und mich genau daran halten, dass ich zum Beispiel für etwas eine Stunde Zeit habe. Auch beim Arbeiten muss ich Vollgas geben und mich konzentrieren, auch wenn ich am Vorabend eventuell bis Mitternacht sportlich unterwegs war.

Hast Du noch Zeit für ein Privatleben oder andere Hobbys?

Sereina Zwissler: Für andere Hobbys kaum. Für ein Privatleben schon, das hängt aber damit zusammen, dass viele meiner Freunde auch Sportler sind und sich Sport und Privatleben so ganz praktisch verbinden.

Warum hast du dich für die Ausbildung Fachfrau Gesundheit entschieden?

Sereina Zwissler: Ich wusste schon sehr früh, dass ich mit Menschen und im sozialen Bereich arbeiten möchte. Dann habe ich viel Positives über das Berufsbild FaGe (Fachfrau Gesundheit) und die Klinik Stephanshorn gehört, ging hier schnuppern und es gefiel mir sofort.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Sereina Zwissler: Ab Sommer werde ich die BMS besuchen und die Matura nachholen. Ziel ist die Physiotherapieausbildung in Winterthur, da sich dies thematisch ja gut mit dem Sport verbinden lässt. Wenn möglich möchte ich gerne mit Beruf und Sport weiterhin, also sicher für die nächsten zehn Jahre, zweispurig fahren.

Leider ist es mit der U19-Nationalmannschaft altersbedingt ja bald vorbei. Ich trainiere aber weiter im Stammverein UHC Dietlikon, wo ich bei den Junioren U21 bleiben kann. Danach ist der Plan die Nationalliga A der Damen, bei der ich heute schon regelmässig mittrainieren und hoffentlich dann mitspielen kann. In drei bis vier Jahren ist das Ziel, in der Nationalmannschaft der Damen international mitzuspielen.

Was gefällt dir am besten am Pflegeberuf?

Sereina Zwissler: Das Schönste ist die Dankbarkeit, die man von den Patienten erhält.

Gibt es etwas, das dir weniger gefällt?

Sereina Zwissler: Jeder Beruf hat natürlich Schattenseiten. Die Pflege von älteren Leuten ist eher weniger mein Ding, vor allem, weil es da auch viele traurige und schwierige Situationen gibt. Da ich aber hauptsächlich auf der Wochenbettstation arbeite, sind für mich diese vielen schönen Momente dort überwiegend.

Was schätzt du besonders an Hirslanden als Arbeitgeber?

Sereina Zwissler: Ich schätze im Fall der Klinik Stephanshorn sehr, dass sie ein kleiner, familiärer Betrieb ist, sodass ich immer weiss, wer meine Ansprechpersonen sind, zum Beispiel wegen meiner Planung. Und natürlich, dass mich die Klinik so stark unterstützt.

Besten Dank für das spannende Interview und weiterhin viel Freude und Erfolg in der Ausbildung und im Sport!

 

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