Es gibt viele Patientengeschichten in der Klinik Hirslanden. Jede ist auf ihre Weise einzigartig. Eine davon möchte ich gerne mit Ihnen teilen.

Es war an einem Donnerstagvormittag, als mir eine ältere Dame auf dem Korridor W1 begegnete. Da sie sich verirrt hatte, fragte ich sie, ob ich ihr behilflich sein könne. Sie war erfreut über meine Hilfsbereitschaft und erzählte mir davon, dass ihr Mann vor ein paar Jahren in der Klinik Hirslanden gestorben sei und sie seither jedes Jahr in sein damaliges Zimmer zurückkehre, um ihm zu gedenken.

Kleine Anstrengung – grosser Mehrwert

Ich half der Dame, das Zimmer zu finden. Es war belegt an diesem Tag – ein freundliches Gespräch mit dem Patienten ermöglichte jedoch, dass sie eintreten konnte, um so ein weiteres Mal von ihrem Ehemann Abschied zu nehmen. «Es bedeutet mir sehr viel, dass Sie mir ermöglicht haben, an diesem wichtigen Tag in sein Zimmer zu gehen», meinte die Dame beim Abschied gerührt.

Einige Zeit später trat sie als schwerkranke Frau in unsere Klinik ein und verstarb – ich besuchte sie während dieser schweren Zeit und wir ermöglichten ihr einen, den Umständen entsprechenden, möglichst angenehmen, letzten Aufenthalt.

Frau G., eine enge Bekannte der verstorbenen Dame, weiss, wie wohl sie sich in unserer Klinik gefühlt hatte. Es erreichten uns mehrere Dankes-Nachrichten, darunter eine mit folgendem Text: «Herzlichen Dank an alle Mitarbeitenden für den liebevollen, umsorgenden Service. Sie war so dankbar dafür und auch angewiesen darauf. Mir ist eben bewusst geworden, wie meine Familie über Generationen verbunden ist mit Ihrer Klinik. Von meiner Geburt bis heute geschah so viel Berührendes in diesem Haus für mich. Meine Eltern wurden hier operiert, ich gebar Kinder und meine Tochter ist in der Pflegeausbildung bei Ihnen. So geht es sicher manchen Familien. Herzlichen Dank.»

Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte?

Es geht darum, dass wir mit wenig viel bewirken können. Ein freundliches Grüezi, ein nettes Lächeln. Wir begleiten und umsorgen unsere Patienten in ihren schwierigen Zeiten mit viel Empathie. Der Patient nimmt vor allem das wahr, was ihn direkt betrifft. Die ganzen Prozesse und die Strukturen dahinter bleiben meist verborgen.

Die oben genannte Danksagung für die Gastfreundschaft und die persönliche, individuelle Versorgung gebührt stellvertretend allen Mitarbeitenden, die täglich dazu beitragen, dass unsere Dienstleistungen persönlich, empathisch und umsorgend sind und von unseren Patienten so wahrgenommen werden. Denn: Es lohnt sich immer, den kleinen extra Schritt zu machen.

Autor: Rolf Wingeier, Bereichsleiter Hospitality & Facilitymanagement, Klinik Hirslanden