Andreas Schlaffer, ursprünglich Metallbautechniker und aus Österreich stammend, ist seit Anfang 2014 Pflegefachmann in der Klinik Hirslanden. Von seiner Zeit bei Hirslanden hat er bis jetzt sehr stark profitiert. Sein schönster Moment war die Genesung eines zuvor schwer erkrankten Krebspatienten mit Todesprognose.

Was gefällt dir am Arbeitgeber Hirslanden? Was könnte noch verbessert werden?

Andreas Schlaffer: Das Flair der Klinik Hirslanden ist schon top. Mir gefällt die ganzheitliche Betreuung mit Hotelflair, wo Jung und Alt, medizinisch und chirurgisch aufeinandertreffen. Ich kenne aus meiner Zeit in Österreich bereits private Kliniken, aber die haben nicht das Hotelflair, das der Patient sehr schätzt. Der Patient kann in unserer Klinik per Knopfdrück jegliche Speisen und Getränke bestellen.

Was man verbessern könnte, wüsste ich gerade nicht. Wir haben in der Pflege ein sehr hohes Niveau. Das wird auch von den Abteilungsleitern immer weiter gefördert. Mit der Bezugspflege ist schon noch eine Steigerung möglich, aber wir sind jetzt schon auf einem sehr hohen Niveau. Das sagen auch viele Patienten. Wir haben die Zeit, auf den Patienten einzugehen, seine Bedürfnisse zu stillen und an seinem Genesungsprozess teilzuhaben.

Wie lautet deine Job-Bezeichnung?

Andreas Schlaffer: Ich bin Diplomierter Pflegefachmann. In Österreich und Deutschland heisst es „Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger“.

Beschreibe bitte deine Aufgaben in wenigen Sätzen.

Andreas Schlaffer: Kompetente Pflege vom Eintritt bis zum Austritt, stets bemüht um das Wohl jedes Einzelnen. Das beinhaltet sowohl das Medizinische wie auch das Pflegerische. Auch die Verordnungen der Ärzte gehören dazu; also alle invasiven Massnahmen wie Venen punktieren, spritzen, Blutabnahme, Katheter legen, Thoraxdrainagen usw. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Vermittler-Funktion zwischen Patient und Arzt. Durch das Belegarztsystem ist es notwendig, hier sehr gut zu planen und gewisse Anliegen der Patienten zu lösen, auch wenn der Arzt gerade nicht verfügbar ist.

Im Vergleich zu meiner Arbeit in Österreich habe ich viel mehr Kompetenzen. Das bedeutet zwar mehr Verantwortung und mehr Aufwand, doch wir haben auch die Zeit dafür, wenn der Personalschüssel stimmt.

Wie sieht ein „normaler“ Arbeitstag bei dir aus?

Andreas Schlaffer: Es existiert kein „normaler“ Arbeitstag. Jeden Tag hat man wieder neue Patienten. Am Vormittag sind normalerweise sechs Patienten zugeteilt. Von den sechs Patienten wird mindestens einer am Vormittag und einer am Mittag in den Operationssaal verschoben.

Mein Arbeitstag beginnt um 7 Uhr. Zuerst müssen die Medikamente vorbereitet werden. Wenn die Patienten frühstücken dürfen, werden sie fürs Frühstück vorbereitet. Nach dem Frühstück stehen je nach Wunsch und Bedarf Körperpflege und Verbandswechsel an. Danach kommen therapeutische und prophylaktische Massnahmen, zum Beispiel Lagerungen und Mobilisation.

Danach müssen die Patienten schon sehr bald fürs Mittagessen vorbereitet und ihnen wieder die Medikamente verabreicht werden. Während der ganzen Zeit finden auch die Visiten der Belegärzte statt – zu jeder Tageszeit. Gewisse Chirurgen machen beispielsweise erst um 22 Uhr Visite, nachdem sie ihre Operation beendet haben. Am Nachmittag ist man meistens mit Medikamenten und den Neueintritten beschäftigt. Die Medikamente werden ca. alle 2 Stunden verabreicht. Das sind nicht nur oral verabreichte Medikamente, sondern auch Infusionen.

Was macht dir bei deinem Job am meisten Spass?

Andreas Schlaffer: Nicht zu wissen, was als Nächstes kommt. Oder anders ausgedrückt: Die Flexibilität für den Patienten, die von meiner Seite gefordert ist. Heute war beispielsweise auch alles dabei, von der Patientin, die mal schnell einen Kaffee haben wollte, bis zur Patientin, die über ihre privaten Probleme reden wollte. Da muss man flexibel sein. Das ist zwar schwierig, aber es macht einem am Ende auch sehr viel Freude.

Die erwähnte Patientin hatte heute die Nerven verloren, weil sich ihr Eingriff um zwei Stunden verschoben hatte. Sie wollte sich alle Schläuche rausziehen, alles zusammenpacken. Da war halt Chaos. Da muss man richtig darauf reagieren und darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich habe der Patientin zugehört, um sie wieder zu beruhigen. Am Schluss hat sie sich dann sogar bei mir entschuldigt.

Was sind die grössten Herausforderungen bei deinem Job?

Andreas Schlaffer: Flexibilität und Spontaneität muss man auf jeden Fall mitbringen und mit (positivem) Stress umgehen können. Mit der Zeit wird man auch strukturierter. Man legt sich Bewältigungsstrategien zu. Wenn beispielsweise vier Sachen gleichzeitig auf einen zukommen, muss man schnell Prioritäten setzen und teilweise auch delegieren, um effizient zusammenzuarbeiten.

Welches war dein spannendstes Erlebnis / der schönste Moment in deiner Hirslanden-Zeit?

Andreas Schlaffer: Der schönste Moment in meiner Hirslanden-Zeit war der Besuch eines zuvor schwer erkrankten Krebspatienten, der trotz Todesprognosen vollständig gesundete.

Die Ärzte gaben dem Patienten nur noch 40 Tage zu leben. Schliesslich war er 25 Tage hier und ging gesund nach Hause. Am 24. Tag fanden nochmals diagnostische Untersuchungen statt, wobei festgestellt wurde, dass sich die bösartigen Auswüchse um die Hälfte reduziert hatten. Die Therapien waren zu diesem Zeitpunkt schon zur Hälfte reduziert, da sie angeblich keine Wirkung mehr entfalteten und es schon zu spät war. Da hiess es schon, dass er am besten nach Hause gehen solle, um seine letzten Tage zu geniessen.

Bereits vor dem Eintritt war der Patient schon mehr als ein halbes Jahr ambulant in Behandlung, und es hatte nie offenkundig etwas gebracht. Deshalb hatte der Patient beim Eintritt schon mit seinem Leben abgeschlossen. Letztlich war die Genesung unerklärlich, da keine der Therapien und auch die Operation nicht angeschlagen hatten. Es müssen die körpereigenen Genesungsprozesse gewesen sein, die ihn wieder gesund werden liessen. Diese wurden wohl auch durch die Pflege gefördert, für die ich als Bezugspflegeperson zuständig war. Wir haben dem Patienten oft positiv und optimistisch zugesprochen, ihn aufgemuntert. In der Tat lebt der Patient auch jetzt noch, und er lebt besser als vorher, wie ich von seinem Arzt gehört habe.

Was hast du vor deiner Anstellung bei Hirslanden gemacht? Warst du schon immer im Gesundheitswesen tätig?

Andreas Schlaffer: Ich habe zuerst einen handwerklichen Beruf gelernt, und zwar Stahlbau-/Metallbautechniker und Schweisser. Meine ersten Berührungspunkte im Gesundheitswesen hatte ich 2004, als ich ehrenamtlich als Notfallsanitäter zu arbeiten begann (als Fahrer des Notfallwagens). Nach meiner dreieinhalb-jährigen Lehrzeit und einigen Jahren Berufserfahrung als Metallbautechniker kam 2008 die Wirtschaftskrise. Da bot mir die Rettung an, die Ausbildung zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen.

Dieses Angebot habe ich angenommen; und jetzt bin ich hier in der Klinik Hirslanden, weil ich während der Weihnachtszeit 2013 ein Hirslanden-Inserat auf der Karrierewebsite www.karriere.at gesehen hatte. Eigentlich hatte ich nur Informationen zu Qualifikationsgesprächen gesucht, da mir damals eines bevorstand. So führte mich diese Recherche eher zufällig in die Schweiz; und das Leben hat es in diesem Fall sehr gut mit mir gemeint. Ich bin froh, auf diesen Hinweis eingegangen zu sein und diese berufliche Chance wahrgenommen zu haben.

Vielen Dank für das spannende Gespräch!

Informationen über Hirslanden als Arbeitgeber und offene Stellen finden Sie unter Jobs und Karriere.