Bild: Susanne Schmid

Pucken ist eine altbewährte Methode, wie Sie Ihr Kind mit einfachen Handgriffen wirkungsvoll beruhigen können und Sie zu mehr Schlaf gelangen. Hatte man früher noch die Sorge um Deformierungen des weichen Babykörpers, so puckt man heute aus der Grundidee des Wohlbefindens und mit neuartigen Materialien.

Beim Pucken wird der kleine Körper des Babys von einem weichen, elastischen Tuch eng umgeben und mit den Armen am Körper anliegend in einen kleinen «Kokon» eingewickelt. Das Tuch sollte dabei satt über die Schultern gezogen werden und den Hals locker umschliessen. Das Schmetterlingstuch von pucktuch.ch eignet sich durch den längeren Stoffflügel sehr gut zum Pucken.

Pucken verleiht Geborgenheit

Wenn wir uns das ungeborene Kind im Mutterleib vorstellen, so unterscheidet sich die Umgebung nach der Geburt grundlegend zu vorher. Vor der Geburt war es eng, dunkel, warm, schwerelos und das Ungeborene hörte dumpfe Geräusche. Nach der Geburt ändert sich die Umgebung schlagartig. Alles ist plötzlich neu: so viel Raum, Helligkeit, Kälte, Schwerkraft, das veränderte Körpergefühl, Geräusche, Kleider auf der Haut sowie das Hunger- und Durstgefühl.

Ein Neugeborenes ist noch völlig unterentwickelt in seinen Organfunktionen und seinem Bewegungsmuster. Jedes Baby ist ein physiologisches Frühgeborenes und braucht vor allem Zeit und Nähe «anzukommen». Doch das Baby ist nicht völlig hilflos, denn es kann sich mit seiner eigenen Kommunikation bemerkbar machen. Es ist die neuerworbene Aufgabe der Eltern, dem kleinen Menschen zu helfen, sich an seine neue Welt anzupassen. Das Pucken kann gewisse Aspekte der gewohnten Umgebung des Mutterleibs ersetzen und dem Kind so Geborgenheit durch Bekanntes vermitteln. Es ist wieder warm und vor allem eng. Wir geben dem Kind die Begrenzung zurück.

Hilfreiche Wirkung im Wochenbett und im Alltag

Bei Mama und Papa würde sich das Neugeborene immer am Wohlsten fühlen. Doch alle Eltern müssen einmal schlafen und das Kind hinlegen. Dies ist meistens der erste Zeitpunkt, das Kind zu pucken. Das Schlafen im eigenen Bett stellt die Neugeborenen vor eine schwierige neue Aufgabe, da es entgegen allem Bekanntem ist. Gepuckte Babys haben die Möglichkeit Geborgenheit und Sicherheit zu spüren, da ein weiches Tuch sie eng umgibt. Es ist erwiesen, dass gepuckte Kinder längere Schlafphasen haben und weniger spontan erwachen. Von der kinästhetischen Seite betrachtet (Kinästhetics = Lehre der Bewegung) ist ein Kind die ersten 3 Monate in einer ständig hohen Körperanspannung und muss seinen Körper immer wieder ausgleichen, auch im Liegen. Viele Kinder werden durch diese Zuckungen beim Schlafen gestört und erwachen sehr schnell wieder. Das Pucktuch umgibt das Baby und beruhigt diese unkontrollierten Bewegungen. Ein elastisches Tuch ist sinnvoll, da wir das Kind nicht ganz in seinen Eigenbewegungen hindern wollen. Früher wurden die Neugeborenen straff in feste Tücher eingewickelt und mit Schnüren befestigt. Davon wird streng abgeraten, da es gegen die kindliche Körper- und speziell gegen die Hüftentwicklung spricht! Den Hüften also immer genügend Platz lassen beim Pucken. Breit gewickelte Babys sollte man nur oben eng pucken.

Wie lange pucken?

Nach drei Monaten beginnen neue Entwicklungsphasen in der Motorik und viele Kinder möchten nach Gegenständen greifen und schätzen nun diese freien Bewegungen. Die Kinder geben aber auch eigene Zeichen, wenn sie nicht mehr gepuckt werden möchten. Wenn Ihr Baby durch das Pucken Ruhe findet, können Sie es auch bis zum 10. Lebensmonat weiter pucken.

Martina Zwyssig

Dipl. Pflegefachfrau (DNII) Schwerpunkt Kind und zertifizierte Trageberaterin