Wie eine Verrückte habe ich 2-3 Mal täglich meinen Bauch eingecremt. Und das nur, damit ich mir nach der Schwangerschaft nicht vorwerfen musste, ich hätte es nicht versucht, streifenfrei zu bleiben. Was sich wie eine Werbung für einen Glasreiniger anhört, war mein persönliches Horror-Szenario.
Hohen Erwartungen an mich selbst hatte ich es zu verdanken, dass während der Schwangerschaft mehr als 6 Creme-Dosen im Schlafzimmern standen. Wie eine kleine Kolonie von Lebensrettern, die schön in Reih und Glied darauf warteten, benutzt zu werden.
Das allabendliche Ritual
Das Ritual des Bauch-Eincremens wurde von Anfang an zelebriert. Vor dem Spiegel streichelte ich meinen nicht existenten 4 Wochen alten Babybauch. Anfangs nur abends, ab dem 4. Monat auch noch morgens, ab dem 7. Monats sogar noch mittags. Immer eine Creme dabei, damit die trockenen und vor allem juckenden Stellen auf dem Bauch gleich wieder beruhigt werden konnten. Obwohl Dr. Gavin Young die Ernüchterung (PDF) brachte, dass eine Anwendung von Hautpflegemitteln die Bildung von Schwangerschaftsstreifen nicht verhindern kann, liess ich nicht ab von meiner Salben-Kur.
„Schliesslich stimuliert Eincremen nicht nur den Stoffwechsel des Bindegewebes, es fördert zudem die Durchblutung und trägt massgeblich zur Entspannung bei.“
Die Mischung machts!
Mein Cocktail aus Body-Öl, -Butter und -Lotion war wohl die richtige Wahl, denn jedes Produkt hatte seine Vorzüge. Mich hat natürlich die Werbung von Bi-Oil knallhart erwischt, obwohl ich vor lauter Bauch kaum mehr den Fernseher sah. Mit der Angst vor den berüchtigten Schwangerschaftsstreifen im Nacken ging es nicht lange, bis dieses auf erdölbasierte Marketing-Produkt in meinem Zuhause stand. Kurz gesagt: Tolles Marketing, allerdings ist der Hauptinhaltsstoff eher problematisch, weil dieser die Haut austrocknet und man immer wieder nachcremen muss. Da mir dieses Öl irgendwie kein gutes Gefühl gab, habe ich wieder zum Mandelblüten-Öl von Kneipp zurückgewechselt. Mit dazu gleich noch das passende Mandelblüten Öl-Bad für Entspannung in der Badewanne! Diese Serie duftet herrlich und entspannt die Haut und verwöhnt auch gleich die Sinne.
Morgens Öl, mittags Lotion, abends Butter
Irgendwann juckte der Bauch auch mittags. So beschloss ich noch eine «Creme to Go» einzupacken. Hier hatte ich von meinen Reisen noch diverse kleine Müsterchen, welche klein und praktisch in der Handtasche Platz fanden. Es war ein wahrer Marken-Cocktail, der insgesamt den Zweck erfüllte.
Abends hatten meine Lieblings-Body-Butter aus der Migros und ich das Date des Tages! Die «I am Natural Bodycream Mandel Pfirsich» roch nicht nur total lecker nach Pfirsich Ice Tea, sie fettete auch sehr schön. Es war meine Abend-Kur, wobei die Butter über Nacht so richtig gut einwirken konnte. Morgens erwartete mich ein strahlender Bauch, der auch schon auf seine nächste Behandlung wartete. Trotzdem ist auch dieses Produkt der Migros nicht ganz perfekt. Es enthält Palmöl, welches ich in Nahrungsmittel wenn immer möglich vermeide. Dieses billige Pflanzenöl zerstört Regenwälder und Torfgebiete in Indonesien und Malaysia und wird leider bis heute kaum nachhaltig produziert.
Hersteller des Vertrauens
Da Worte wie Natur- oder Bio-Kosmetik keine geschützten Begriffe darstellen, sind auch hier Stolperfallen möglich. Es empfiehlt sich daher, für natürliche Inhaltsstoffe bekannte Hersteller zu bevorzugen. Dazu gehören Weleda, Kneipp, Dr. Hauschka und viele andere. Auch hier hilft euch bestimmt eure Verkäuferin oder euer Verkäufer des Vertrauens weiter!
„Sonst mein digitaler Tipp für euch: «Codecheck» gibt’s auch als App!„
Einfach das Produkt im Supermarkt scannen und schon seht ihr, ob das Produkt bedenkliche Inhaltsstoffe hat. Es wird empfohlen, in der Schwangerschaft auf Produkte ohne synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe zurückzugreifen.
Körperliche Meisterleistung
Meine 22kg extra haben ihre Spuren hinterlassen – aber geringere als ich gedacht habe. Ob das nun an meiner Creme-Armee lag, am Glauben, dass diese Zaubertöpfchen Überstunden schoben, um die Risse zu reparieren oder doch an den Genen, kann ich euch leider nicht sagen. Die Inhaltsstoffe waren für mich auf jeden Fall eher zweitrangig, dennoch zog ich die Markenprodukte den Discounter-Cremes vor.
„Liebt euren Körper, wie er auch sein mag. Denn er hat die Kraft, einen Menschen zu erschaffen! Und macht es so, wie euch wohl ist – dann wird es bestimmt nicht falsch sein!“