Daniel Engel arbeitet seit 15 Jahren bei Hirslanden. Er nutzte die Entwicklungsmöglichkeiten, um sich nach einer Ausbildung zum Pflegefachmann zum Fachmann Anästhesiepflege ausbilden zu lassen und schliesslich verantwortungsvolle Führungsaufgaben zu übernehmen. Nach einer ersten Begegnung vor einigen Jahren in der Klinik Hirslanden traf ich ihn wieder in der Klinik Im Park, wo er einen neuen Karrieresprung unternahm.
Wie gefällt dir die Arbeitgeberin Hirslanden? Was könnte noch verbessert werden?
Daniel Engel: Ich bin seit 15 Jahren bei Hirslanden, weil es mir hier sehr gut gefällt. Wenn es mir nicht gefallen würde, dann wäre ich nicht bereits seit so langer Zeit im gleichen Unternehmen. Die Klinik Hirslanden, in der ich seit April 2003 und bis Ende Juli letzten Jahres als Abteilungsleiter arbeitete, förderte mich sehr stark.
Ich hatte immer das Karriereziel vor Augen, eine verantwortungsvolle Führungsaufgabe bei Hirslanden zu übernehmen. Gleichzeitig übertrug mir Hirslanden immer Aufgaben und Verantwortungen, bei denen ich mich weiterentwickeln konnte. Beides zusammen, mein eigenes Ziel und die Chancen, die mir geboten wurden, haben mich letztlich in meine aktuelle Position geführt.
Was noch verbessert werden könnte und auch verbessert wird, ist der Digitalisierungsgrad. Ich selbst bin in meiner jetzigen Funktion viel im Haus an verschiedenen Meetings unterwegs und habe immer alle Dokumente digital auf meinem Laptop dabei. Manchmal muss ich dann aber doch beispielsweise ein Dokument ausdrucken, es unterschreiben und dann wieder einscannen.
Wie sieht dein Werdegang aus?
Daniel Engel: Nach meinen ersten Berufserfahrungen in einem Pflegeheim in der Nähe meines Wohnortes begann ich mit 18 Jahren meine erste Pflegeausbildung zum Pflegefachmann. Dies tat ich damals noch nach dem alten System mit einem Abschluss als Pflegefachmann Diplomniveau II, was dem heutigen Diplomierten Pflegefachmann HF entspricht. Damals gab es das neue Berufsbild des/der Fachmannes/-frau Gesundheit (FaGe) noch nicht und es war erst ab 18 Jahren möglich, sich in der Pflege ausbilden zu lassen.
Nach Abschluss dieser ersten Weiterbildung als Pflegefachmann absolvierte ich die Rekrutenschule. Danach arbeitete ich ein Jahr lang auf der Herzabteilung der Klinik Hirslanden. Schliesslich entschied ich mich, das Nachdiplomstudium auf der Höheren Fachschule zum Diplomierten Experten in Anästhesiepflege zu absolvieren. Auch nach dieser Weiterbildung durfte die Klinik Hirslanden auf mich zählen, und ich hatte weiterhin die Chance, mich fachlich weiterzubilden. Wenn man gewillt ist weiterzukommen und Einsatz zeigt, wird man bei Hirslanden definitiv gefördert.
So wurde ich zum Reanimationsinstruktor und Berufsbildner, um neue Pflegefachfrauen und -männer in der Anästhesiepflege auszubilden (Niveau NDS HF). Dazu besuchte ich die Kurse des Schweizerischen Verbandes für Aus- und Weiterbildung (SVEB). Schliesslich bewarb ich mich vor einigen Jahren für die stellvertretende Abteilungsleitung der Anästhesiepflege-Abteilung der Klinik Hirslanden. Anschliessend übernahm ich für fast vier Jahre die Abteilungsleitung, bevor ich nun in die Hirslanden Klinik Im Park wechselte.
Was war der Grund für deinen Wechsel?
Daniel Engel: Ich wollte mich nach einigen Jahren in der Klinik Hirslanden beruflich erneut weiterentwickeln. Letztes Jahr ergab sich dann die Chance, mich auf meine aktuelle Stelle in der Klinik Im Park zu bewerben, wo ich seit dem 1. Juli 2017 neu nicht nur für eine Abteilung verantwortlich bin, sondern für den ganzen Operations-Bereich (OP-Bereich) und die Interventionsräume.
Welche Abteilungen schliesst das mit ein?
Daniel Engel: Alle Abteilungen, die direkt zum Operationssaal gehören: Die Anästhesiepflege, die OP-Pflege, die Lagerungspflege, die Kardiotechnik und die Zentralsterilisation [mehr Informationen zu den Aufgabengebieten und Funktionen im OP-Bereich finden sich auf der Seite der Hirslanden Klinik Beau-Site]. Diesen Sommer kommen dann noch der Aufwachraum, das Herzkatheterlabor und die Intensivstation dazu. Das sind für mich sehr spannende Bereiche, mit denen ich neu direkt zu tun habe.
Beschreibe bitte kurz deine Aufgaben.
Daniel Engel: Ich beschäftige mich einerseits mit strategischen Themen, die den Operations-Betrieb betreffen, andererseits auch mit dem Alltagsgeschäft im Operationssaal. Im Alltagsgeschäft helfe ich mit, den Betrieb aufrechtzuerhalten, indem ich mit den Leitungspersonen in intensivem Kontakt stehe und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Belegärzte abhole. Zudem erledige ich viel Administratives, insbesondere die Berichterstattung an meine Vorgesetzten oder an das Hirslanden Corporate Office.
Wie unterscheiden sich deine jetzigen Tätigkeiten von den vorherigen?
Daniel Engel: Als Abteilungsleiter in der Klinik Hirslanden war ich noch bis zu 60% im operativen Geschäft tätig, das heisst ich betreute die Patienten während, vor und nach der Narkose. 40% meiner Tätigkeiten bestanden aus Führung und Administrativem. In meiner jetzigen Position bin ich hingegen zu 100% für Führungsaufgaben und für Administratives verantwortlich.
Wie sieht zurzeit ein normaler Arbeitstag bei dir aus?
Daniel Engel: Ich bin bereits vor 7 Uhr im Büro, wo ich meine E-Mail-Nachrichten lese und die Termine des Tages plane. Um 7 Uhr nehme ich am Morgenrapport teil, entweder in der OP-Abteilung oder in einer der anderen Abteilungen des Bereiches, was rund 10 Minuten dauert. In diesen Besprechungen geht es vor allem um Besonderheiten aus der vergangenen Nacht sowie Spezielles zum anstehenden Tagesbetrieb, wie z.B. zusätzliche Notfalleingriffe, die auf dem OP-Programm stehen. Die restliche Zeit zwischen 7 und 8 Uhr treffen die Patienten und die Belegärzte beziehungsweise die Operateure ein, denen ich als Ansprechpartner für individuelle Bedürfnisse zur Verfügung stehe.
Ab 8 Uhr habe ich diverse Sitzungen, die über den Tag verteilt zurzeit im Schnitt zusammengenommen 3–4 Stunden dauern. Diese Sitzungen stehen meistens im Zusammenhang mit dem aktuell laufenden Veränderungsprogramm bei Hirslanden, bei dem verschiedene Prozesse vereinheitlicht und modernisiert werden. Weitere Themen sind finanzieller Art, beispielsweise die Budgetprozesse oder Themen bezüglich Personal- und Materialkosten. Zwischen den Sitzungen bearbeite ich meine E-Mails und suche so oft wie möglich den persönlichen Kontakt zu den Abteilungsleitungen und den Belegärzten.
Was macht dir bei deinem Job am meisten Spass?
Daniel Engel: Die Abwechslung der Tätigkeiten und die vielfältigen Begegnungen mit den Mitarbeitenden in der Klinik. Dabei komme ich in der ganzen Klinik umher. Es gefällt mir sehr, einen Bereich zu leiten, bei dem ich mich sehr gut einbringen kann und eine grosse Freiheit habe, eigene Ideen umzusetzen sowie spannende Projekte zu leiten.
Fällt dir hierzu ein Beispiel ein?
Daniel Engel: Wir haben den Ablauf der Materialbewirtschaftung in der Klinik Im Park neu strukturiert, angefangen beim OP-Lager bis zum Materialeinsatz bei den Patienten, unter Berücksichtigung der Vorgaben der Hirslanden-Gruppe. Als Folge haben wir den Lagerbestand um einen Drittel reduziert, ohne Material aus dem Sortiment zu nehmen. Das heisst, dass wir Material vorrausschauend und zeitgerecht bestellen. Das Ziel bestand darin, den Materialeinsatz zu optimieren, während wir gleichzeitig eine höhere Sicherheit gewährleisten, indem die benötigten OP-Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge vorhanden sind. Dies setzte voraus, alle Berufsgruppen, die am Logistikprozess beteiligt sind, gut aufeinander abzustimmen und effektiv mit der Einkaufsabteilung zusammenzuarbeiten. Die OP-Logistik der Hirslanden Klinik Im Park ist nun sehr fortschrittlich organisiert.
Was sind die grössten Herausforderungen bei deinem Job?
Daniel Engel: Der Spagat zwischen guter medizinischer Qualität für den Patienten, einem möglichst attraktiven Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden mit modernen und fortschrittlichen Geräten und Instrumenten sowie effektiven Prozessen, mit denen die Belegärzte gerne ihre Patienten behandeln – und dies alles unter den Vorgaben der Klinik und der Hirslanden-Gruppe.
Was war deine spannendste Zeit bei Hirslanden?
Daniel Engel: Eine sehr actionreiche und spannende Zeit erlebte ich in der Klinik Hirslanden als Diplomierter Experte in Anästhesiepflege. Wir hatten im Operationssaal oft sehr viel Action und ich stand häufig im positiven Sinne unter Strom. Das heisst, ich war voll gefordert, weil es in gewissen Situationen um Leben und Tod ging und ich dann unter Stress die richtigen Entscheidungen treffen musste. Ich schaute immer sehr zufrieden auf erfolgreiche Tage zurück. Dies ist jetzt nicht anders, doch die Art und Weise, wie ich meine eigene Arbeit bewerte, hat sich verändert. Es geht nun in meinem Arbeitsalltag nicht mehr unmittelbar um Leben und Tod. Resultate lassen teilweise auf sich warten und der Erfolg ist nicht immer unmittelbar zu erkennen.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest?
Daniel Engel: Meine Hauptbeschäftigung neben der Arbeit ist der Sport. Im Winter fahre ich fast jede freie Minute Ski. Ich miete deshalb zusammen mit einem Freund jeweils von Dezember bis März eine Wohnung in den Bergen. Zur Abwechslung squashe oder jogge ich oder schwinge mich auf mein Velo. Letztes Jahr nahm ich in Schaffhausen am Tortur-Velorennen zusammen mit anderen Hirslanden-Mitarbeitenden teil. Und in der Klinik Im Park veranstalten wir regelmässig Lauftreffs.
Vielen Dank für das interessante Interview!