Unser Hirslanden-Mami Rahel hat mit ihrer kleinen Nia anstrengende erste Wochen erlebt. Das Baby wurde von Koliken geplagt und hat entsprechend viel geschrien. Dank der Hilfe ihres Umfeldes konnte Rahel die Negativspirale durchbrechen und hat die schwierige Zeit überstanden. All denen, die in derselben Situation sind, möchte sie folgende Zeilen widmen.
Auch wenn man den Glauben daran schier verliert, die Bauchschmerzen sind von der einen zur anderen Woche vorbei. Bei uns war dies nach ungefähr dreieinhalb Monaten der Fall. Doch davor sind es unsäglich anstrengende Wochen, Tage und Stunden, die den unermüdlichen Einsatz von Mama, Papa und dem ganzen Umfeld bedürfen.
Probiert ruhig alle gängigen Tipps & Tricks aus, vielleicht hilft eurem Kind das Babybäuchlein-Öl von Weleda, vielleicht nimmt eine leichte Massage dem Baby die Schmerzen oder Gripe Water verschafft Linderung. Eines ist klar; jeder Versuch lässt uns Eltern hoffen und verschafft uns das Gefühl, nicht nur untätig zuzusehen. Gleichzeitig ist jeder Versuch, der nicht fruchtet, ein Rückschlag, der uns noch ein kleines Stück hilfloser zurück lässt.
Zerreissprobe für die Beziehung
Ein neues Familienmitglied stellt das Leben, wie man es sich bisher gewohnt war, komplett auf den Kopf. Dies gilt erst Recht für ein Kind mit Koliken. Denn da ist nun jemand, der benötigt 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche deine Aufmerksamkeit und Fürsorge. Die eigenen Bedürfnisse müssen mit der Geburt des Kindes komplett zurückgestellt werden. Speziell dann, wenn das Baby Bauchschmerzen hat und nur noch schreit.
Zu dieser Umstellung und zum markdurchdringenden Schreien des Kleinen kommen die schlaflosen Nächte hinzu. All dies zerrt am eigenen Nervenkostüm. Es braucht nur eine Kleinigkeit und man schreit sich gegenseitig an. Viel Verständnis für die Situation und den Partner ist unbedingt nötig, um in schwierigen Momenten Ruhe zu bewahren. Die Augen kurz schliessen, kräftig durchatmen und das Kind ruhig weiter betreuen.
Dein Kind hat dich lieb
Bei mir kam schon bald das Gefühl auf, dass mein Kind mich nicht mag, dass es sich nicht geborgen fühlt, dass ich eine schlechte Mutter bin. Trotzdem wollte ich unbedingt ruhig bleiben, Stärke ausstrahlen, meinem Kind Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Solche Gefühle und Gedanken sind ganz normal. Jede Mutter, die ihr Kind nicht beruhigen und ihrem Kleinen nicht helfen kann, wird von einer Unsicherheit übermannt. Doch dein Kind hat dich lieb und es braucht deine Nähe und Geborgenheit. Wenn du für dein Kind da bist, machst du alles richtig.
Nimm Hilfe an
Ich war rund um die Uhr für meine Kleine da, bis mich eine Grippe ans Bett fesselte. Während dieser Zeit, haben wir die Negativspirale, in der wir uns befanden, durchbrochen. Meine Eltern betreuten die Kleine zwischen dem Stillen. So konnte ich genesen. Und mein Baby kam – wohl durch den Tapetenwechsel – auch ein wenig zur Ruhe. Doch vor allem gaben mir die paar Stunden Ruhe unheimlich viel Kraft. Und genau diese Kraft benötigt man, um mit Ruhe und Gelassenheit die schwere Zeit zu überstehen. Sei froh, wenn du während dieser Zeit auf ein sich kümmerndes Umfeld zählen kannst und nimm die Hilfe dankend an. Jede Minute Ruhe, verschafft dir die dringend benötigte Kraft, um die schwierige Zeit zu überstehen.
Heute rennt mir mein kleiner Sonnenschein lachend entgegen, schreit stolz «Mama!», streckt ihre Ärmchen hoch in die Luft und fällt mir glücklich in die Arme. Halte durch!