Schmerzen in der Brust, Herzrhythmusstörungen oder eine periphere Verschlusskrankheit der Beine: Im Herzkatheterlabor der Hirslanden Klinik Aarau werden ganz unterschiedliche Krankheiten therapiert. Wie die Zusammenarbeit mit der Notfallstation funktioniert und was die Arbeit im Herzkatheterlabor so interessant macht, erzählt Jeannette Hunziker.

Seit sechs Jahren ist Jeannette Hunziker Abteilungsleiterin des Herzkatheterlabors in der Hirslanden Klinik Aarau. Die Pflegefachfrau führt ein 14-köpfiges Team und kümmert sich um die Saalplanung dreier verschiedener Labore. «Mein Job wird nie langweilig. Ich habe ein breites Aufgabengebiet und die Arbeit im Herzkatheterlabor ist sehr interdisziplinär angelegt. Wir arbeiten mit Kardiologen, Angiologen, Anästhesisten, Herzchirurgen, Kardiotechnikern oder den technischen Operationsassistenten zusammen. Zudem fasziniert mich die medizinische und technische Weiterentwicklung», erzählt die Pflegefachfrau. «Gerade im technischen Bereich brauchen wir im Herzkatheterlabor sehr viel Affinität. Wir müssen unzählige Gerätschaften wie Röntgenapparate oder Messgeräte beherrschen und mit der neusten Technik – zum Beispiel dem 3D-Mapping in der Elektrophysiologie – mithalten», führt Hunziker aus. «Wer bei uns arbeitet, sollte körperlich fit sein», betont die Pflegefachfrau. «Schliesslich tragen wir über mehrere Stunden pro Tag dreieinhalb Kilogramm schwere Röntgenschürzen und müssen damit längere Zeit am OP-Tisch stehen».

Natürlich ist es auch die Arbeit mit den Patienten, die Jeannette Hunziker jeden Tag aufs Neue motiviert: «Für Patienten ist der Aufenthalt im Herzkatheterlabor eine Ausnahmesituation. Schmerzen in der Brust oder Herzrhythmusstörungen verursachen unglaubliche Angst. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Patienten offen und ehrlich zu informieren. Wir versuchen, ihnen die Angst zu nehmen und Sicherheit zu geben», verdeutlicht Hunziker. «Ich übe meinen Beruf mit viel Herzblut aus.»

Auf jeden Notfall vorbereitet

Zu den häufigsten Notfällen, die Jeannette Hunziker und ihr Team im Herzkatheterlabor behandeln, gehören Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen und Beckenbeinverschlüsse. Drei unterschiedliche Labore sorgen dafür, dass die Beschwerden der Patienten möglichst schnell und lang anhaltend gelindert werden. Im Kardiologie-Labor führt das HKL-Team zusammen mit den behandelnden Ärzten Herzkatheteruntersuchungen durch, implantiert Herzklappen oder kuriert andere strukturelle Herzerkrankungen. Im zweiten Labor werden Herzrhythmusstörungen behandelt und Herzschrittmacher eingesetzt. Gefässerkrankungen – beispielsweise der Verschluss von Beinarterien – behandelt das Pflegepersonal zusammen mit einem Angiologen im dritten und neusten Herzkatheterlabor.

Neben der Pflege der Patienten kümmert sich Jeannette Hunziker auch um die Personalplanung, bereitet Material vor und ist für die Patientenkoordination der Ärzte verantwortlich. «Ich helfe überall dort, wo Not am Mann ist», so die Abteilungsleiterin.

Auch im Herzkatheterlabor 365 Tagen im Jahr für die Patienten da

«Die Notfallpatienten werden nicht direkt bei uns eingeliefert», führt Frau Hunziker aus. «Das Team aus dem Notfall nimmt die Patienten auf, bereitet sie vor und bringt sie anschliessend in Begleitung des Notfallarztes zu uns.» Eine reguläre Schicht im Herzkatheterlabor dauert von 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr, danach stehen immer zwei Pikettdienste auf Abruf bereit. «Wir sind also an 365 Tagen rund um die Uhr für unsere Patienten da», erklärt die Pflegefachfrau.

Die Übergabe von Patienten an eine andere Station wird anhand von einem speziellen Übergaberapportsystem – genannt ISBAR – durchgeführt. «Darin werden beispielsweise Name, Vorname und Geburtsdatum des Patienten erwähnt. Zusätzlich werden auch seine Krankengeschichte sowie die bisherige Medikation bis zum aktuellen Eingriff mit den Verordnungen des Arztes bei der Übergabe an die nächste Station rapportiert. Ausserdem dokumentieren wir in einem speziellen HKL-Tool den gesamten Aufenthalt im Herzkatheterlabor und scannen diesen Bericht im Anschluss in die elektronische Patientenakte (MCC) ein. So stellen wir sicher, dass der Patient genau die Behandlung bekommt, die er benötigt und wichtige Informationen nicht verloren gehen.»

Ein Grossteil der Patienten im Herzkatheterlabor ist über 60 Jahre alt. «Doch wir behandeln durchaus auch jüngere Patienten. Diese haben zum Beispiel einen angeborenen Herzfehler oder erwerben ihn im Verlauf des Erwachsenwerdens», erläutert Hunziker.

Jede Schicht frisch beginnen

«Die Einarbeitungszeit war sehr anstrengend», erinnert sich Jeannette Hunziker zurück, die seit zehn Jahren im Herzkatheterlabor arbeitet. «Heute bin ich sehr stolz auf mich, dass ich es durchgezogen habe.» Mit ihrer wachsenden Berufserfahrung hat die Mutter von vier Kindern gelernt, auch mit psychisch schwer zu verarbeitenden Fällen umzugehen. «Wir sind innerhalb der Klinik sehr gut auf solche Fälle vorbereitet: Wir sitzen nach einem aussergewöhnlichen Vorfall alle nochmals zusammen und besprechen ihn, wenn nötig mit allen Beteiligten des interdisziplinären Teams. Auch dass ich und meine Mitarbeitenden nur Teilzeit arbeiten, hilft, den nötigen Abstand zum Geschehen in der Klinik zu finden. Wir können so mehr Zeit mit unseren Familien verbringen, Sport treiben und einfach abschalten. Dadurch starten wir erfrischt in die neue Schicht.»

Im Notfall zählt jede Sekunde.

Wir sorgen dafür, dass Sie in einem Notfall die beste Hilfe erhalten. Erfahren Sie mehr auf unserer Kampagnenseite: www.hirslanden.ch/herz-notfall