Juchuuu! Wir bekommen wieder ein Baby! Müssen wir uns darauf vorbereiten, wie vor dem 1. Kind: Geburtsvorbereitungskurs, Babypflegekurs usw.? Nein, denken wir, das können wir doch nun alles. Aber wie bereiten wir unseren Erstgeborenen auf das Geschwisterchen vor, wie beziehen wir ihn in die Schwangerschaft mit ein, was versteht er mit knapp zwei Jahren schon?
Wir gehen motiviert in den Kinderbuchladen in Zürich und suchen zwei Bücher aus. Eins für jetzt direkt und eins für in ein paar Monaten. Aber, es interessiert unseren Sohn gar nicht. Wo er sonst immer begeistert von neuen Büchern ist und die dann täglich mehrmals angeschaut werden müssen, bleibt das Buch «Hallo Baby, wann kommst du» nahezu unangetastet liegen.
Zu den Kontrollen beim Gynäkologen gehen wir, wenn möglich, immer zu dritt. Für meinen Mann und mich ist natürlich jedes Mal das Ultraschallbild am spannendsten. Für unseren Sohn eher sämtliches anderes in der Praxis und vor allem das Ultraschall-Gel, das der Arzt auf meinem Bauch verteilt.
Geschwisterkurs?
Von einer Freundin habe ich gehört, dass es Geschwisterkurse gibt. Ich finde das spannend und fange an zu googlen. Allerdings finde ich nur Kurse für Kinder ab 4 Jahren oder älter, die dort alleine teilnehmen und lernen, wie man mit einem Baby umgeht etc.
Ich suche aber einen Kurs für uns Eltern, der unsere Fragen beantwortet und uns Tipps gibt:
- Wie bereite ich mein Kind auf das Geschwisterchen vor?
- Auf welche Veränderungen oder Reaktionen / des Kindes während der Schwangerschaft soll ich achten?
- Welche Rolle spielt der Vater?
- Wie bereite ich mich auf den Abschied der Familie zu Dritt vor?
- Wie organisiere ich die Zeit um die Geburt herum?
- Mit welchen Reaktionen kann man rechnen, wenn das Baby nach Hause kommt? Und warum reagiert das erste Kind so?
Also hake ich noch mal bei meiner Freundin nach und sie gibt mir einen Kontakt. Wir melden uns an: www.wachsenundwerden.ch
Am Kurs nehmen zwei weitere Paare teil, beide in der Schwangerschaft ähnlich weit wie wir, aber die Erstgeborenen sind jünger als unserer.
Beate, die Kursleiterin stellt uns verschiedene Fragen und jeder berichtet von seiner Situation. Es ist spannend und Beate gibt gute Tipps. Genau auf die oben genannten Fragen erhalten wir Antworten. Das Fazit ist eigentlich einfach:
- offen sein für alles, was kommt, denn man kann nicht voraussagen, wie die Erstgeborenen reagieren.
Aber es gab noch ein paar weitere gute Ansätze, die wir mitgenommen und die ich mir notiert habe:
- Nicht vergessen, dass die Erstgeborenen immer die Nummer 1 bleiben, denn für sie ist die Umstellung am Grössten
- Sich als Mutter überlegen, wie man sich vom Grossen verabschiedet, wenn die Geburt losgeht, damit man als Mutter nicht gestresst weggeht. Den Abschied der 3er-Familie eventuell sogar zelebrieren (sei es durch ein Fotoshooting oder nochmal einen letzten Urlaub zu dritt o.ä.).
- Den ersten Besuch im Spital so planen, dass man das Geschwisterchen weder stillt noch im Arm hat, wenn das Erstgeborene kommt. Auch Grosseltern oder Freunde sollten nicht dabei sein. Nur die Familie in neuer Konstellation. Und das Erstgeborene Regie führen lassen, akzeptieren, wenn es nicht direkt völlig gespannt ans Bettchen des kleinen Babys rennt.
- Wenn das Geschwisterchen gestillt wird: Nicht einfach zum Erstgeborenen sagen, ich kann jetzt nicht, ich muss stillen. Sondern vorher bereits ankündigen, dass man gleich stillen muss und fragen, ob es auch etwas essen oder trinken möchte.
- Oder einen Stillkoffer machen, mit besonderen Spielsachen für das Erstgeborene, den es dann immer beim Stillen gibt.
Nun sind es noch plus minus vier Wochen, bis zum errechneten Termin. Wir freuen uns und sind wahnsinnig gespannt, wie
- unser zweiter Sohn ausschauen wird und
- unser Grosser reagieren wird.
Ich freue mich und bin einiges ungeduldiger als vor der ersten Geburt.
Wie haben Sie Ihr erstgeborenes Kind auf das Geschwisterchen vorbereitet? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen.