Als wir uns für ein Kind entschieden hatten, klärten wir auch gleich das Thema «Bleibt Mama dann zuhause?». Für uns stand fest, wir teilen die Eltern-Pflichten auf und es braucht einen tollen Platz in einer guten Kinderkrippe. Mein Mann war begeistert von der Idee, einen Papi-Tag zu bekommen, und so entschieden wir uns schnell dafür, unseren kleinen Goldschatz für zwei Tage in eine Krippe zu geben.

Je nach Wohnort gestaltet sich die Suche nach einer Betreuung allerdings zu einem kleinen Spiessrutenlauf.  Die Suche nach der Krippe war für mich wie die Suche nach einem weissen Hasen im Schnee.

Recherche im Netz und vor Ort

Ich hoffte, ein paar Bilder von den Krippen-Plätzen im Internet zu finden, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Aber da war wirklich noch nicht viel vorhanden. Einige waren auf der Gemeinde-Website mit einer Telefonnummer aufgelistet, andere fand man eher durch Zufall dank eines Schildes an der Strasse. Heute gibt‘s zum Glück schon ein paar tolle Websites wie z.B. www.kinderkrippen-portal.ch oder www.kitaclub.ch.

Gleich neben dem Bahnhof, wo ich wohnte, war eine Krippe, die sah und hörte man von weitem. Ich suchte also im Internet spezifisch nach dieser Krippe im Jugendstil-Haus und wurde fündig. Mit vielen Fotos, zahlreichen Infos, einem Ferien-Plan und sogar einem YouTube-Film wurde ich begrüsst. Allerdings erschrak ich, dass mich die Krippe lediglich auf die Warteliste setzte, und das, obwohl ich erst in der 14. Woche schwanger war. Doch ein paar Wochen danach kam bereits die Zusage und uns fiel ein Stein vom Herzen.

Leider sahen wir aber auch Betreuungs-Einrichtungen, welche uns ganz und gar nicht ansprachen. Wohnungen die zur «Krippe» umfunktioniert waren, mit vielen Matratzen am Boden, einem Beton-Spielplatz vor dem Haus und keinerlei sichtbaren Struktur. Für uns ein Schock, denn schliesslich wollten wir unserem Kind einen Mehrwert bieten und es nicht einfach «abschieben».

Die Krippe als zweites Zuhause

Man muss sich bewusst werden, dass Krippen-Betreuer zu wichtigen Bezugsmenschen werden. Man muss es zulassen können, dass dort in einem liebevollen Umfeld agiert wird. Und man muss als Eltern akzeptieren, dass man gegebenenfalls die ersten Schritte des Kindes verpasst, da diese im Spiel mit anderen Kindern stattfinden.

In unserer Krippe legten die Betreuer grossen Wert darauf, Kindern Nähe zu bieten. Man umarmt Kinder, man hört ihnen zu und schenkt ihnen Geborgenheit.

Die ersten Tage in der Krippe

Unsere Tochter kam mit 11 Wochen das erste Mal in die Krippe. Anfangs nur für ein paar Stunden. Nach 14 Wochen war es dann wieder Zeit für mich, zur Arbeit zu gehen, und der erste volle Krippen-Tag stand an. Ich weiss nicht, wer nervöser war, ich oder meine kleine Maus. Sie machte das toll und ich genoss ein Stückchen Freiheit bei der Arbeit.

Einzelkind lernt Social-Life

Es gibt zahlreiche Vorteile einer Kinderkrippe. Das Kind lernt das Teilen, das Spielen, lernt durch Nachahmen und fechtet vielleicht auch mal einen kleinen Kampf aus. Alles Dinge, die Geschwister zuhause erleben. Unsere Kleine ist Einzelkind, lernt nun aber sehr früh den Umgang mit anderen Kindern. Das Lernen in der Gruppe macht ihr zudem viel Spass und es ist unglaublich, wie schnell sie Neues aufnimmt.

Heute, mehr als zwei Jahre nach Eintritt in die Krippe, sind wir immer noch überzeugt vom Konzept dieser Teilzeit-Betreuung. Drei Tage Arbeiten/Krippe, zwei Tage Mami-Zeit, zwei Tage Elternzeit und das alles in einer angenehmen Balance. Für uns die richtige Mischung!

Wie sind eure Erfahrungen mit der Krippenwahl und der Betreuung dort?