7 Uhr. Mein Wecker klingelt. In den vergangenen Wochen sass ich um diese Zeit meist schon im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Doch heute ist mein erster kompletter Home-Office-Tag.
Meine neue Arbeit bei Hirslanden macht mir grosse Freude. Und ich bin in einem genialen Team gelandet. Ich merke erst jetzt richtig, wie sehr mir der Austausch in einem solchen Team bei meiner letzten Arbeitsstelle gefehlt hat. Einziger Wermutstropfen: Mein Arbeitsweg ist grausam lang. Wenn ich Auto und ÖV optimal kombiniere, schaffe ich es in 1 ½ Stunden von Tür zu Tür. Da bleiben am Ende des Tages nicht mehr viele Stunden übrig.
Zum Glück habe ich als Redakteurin einen Beruf, für den ich nicht immer physisch im Büro anwesend sein muss. Denn Schreiben kann ich überall. Und das sieht auch mein Chef so. Wir haben deshalb vereinbart, dass ich nach einer intensiven Einarbeitungsphase vor Ort nur noch zweimal pro Woche im Büro anwesend sein werde. Die restliche Zeit arbeite ich vom Home Office aus. Die tägliche Pendlerei der ersten drei Monate war anstrengend. Dafür bin ich nun aber voll im Team integriert.
Mehr Zeit am Morgen
Und nun ist es also soweit – der erste komplette Tag ganz alleine im Home Office. Dieser fängt schon mal gut an: eine Stunde länger schlafen und doch früher mit der Arbeit beginnen können. Ich habe mir vorgenommen, vor Arbeitsbeginn alles genauso zu machen, wie wenn ich ins Büro fahren würde: Lüften, Morgentoilette, ordentlich frühstücken, anziehen. Das tue ich auch, mit dem einzigen Unterschied, dass meine Kleidung mit den Jeansshorts doch etwas legerer ist als im Büro.
Einen Krug Tee und Snacks stelle ich auf meinen Arbeitstisch, so dass mich die nächsten paar Stunden voll konzentrieren kann und mich nicht um anderes kümmern muss. Als spezielles Extra mixe ich mir sogar noch einen Melonensmoothie – schön, morgens etwas mehr Zeit zu haben!
Um 8.15 Uhr – 15 Minuten später als vorgenommen – starte ich dann mein Notebook. Die IT-Verbindung funktioniert fast tadellos bis zu mir in den Thurgau.
Etwas einsam, dafür super konzentriert
Ich komme super vorwärts mit der Arbeit. So alleine im Home Office kann ich mich natürlich viel besser konzentrieren als bei erhöhtem Geräuschpegel im Grossraumbüro. Vor lauter Konzentration hätte ich zum Znüni fast meinen Smoothie, der im Kühlschrank auf mich wartete, vergessen. In der Küche fällt dann natürlich auch der kurze Schwatz mit einem Arbeitskollegen aus. Dafür – und das ist nicht nur für mich, sondern auch für meine Kollegen ein riesiger Vorteil – kann ich ungestört und unstörend Gespräche mit mir selbst, dem Notebook und meinen Texten führen … Und doch ist es etwas einsam hier. Ich bin froh, habe ich ein paar Fragen an meine Teamkollegen und so einen Grund, mit ihnen ein paarmal zu telefonieren.
Ich lege Wert auf eine ausgewogene Ernährung und bewusste Mittagspausen. Ich bin definitiv nicht der „Schnell-ein-Sandwich-vor-dem-PC-Typ“. Und Kochen ist für mich Entspannung. Umso mehr freut es mich, dass ich an meinen Home-Office-Tagen nun selber kochen kann. Geplant für heute sind Pasta mit Gemüse. Den entsprechenden Kühlschrankcheck habe ich gestern schon gemacht. In der Küche höre ich, wie mein Smartphone im Nebenzimmer „Bling“ macht. Obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe, während der Mittagspause keine Mails zu checken, gebe ich der Versuchung nach, die Zeit, während der die Pasta vor sich her kochen, zu nutzen: Ach wie passend! Mein Kollege Stefan schlägt gerade einen neuen Beitrag für das Hirslanden Blog zum Thema Ernährung vor…
Den Zmittag geniesse ich im Garten, von dem ich während der Woche bis anhin sonst nicht viel hatte. Ist zwar etwas einsam so alleine, dafür komme ich endlich dazu, unsere Lokalzeitung lesen. Auch der Nachmittag verläuft sehr effizient. Kurz nach 17.30 Uhr klappe ich mein Notebook zu, ziehe mich um und fahre viel früher als sonst in den Reitstall.
Ich freue mich darauf, dass ich auch morgen wieder eine Stunde länger schlafen kann. Ebenso auf meinen selbst gekochten Zmittag. Und auf effizientes und inspiriertes Schreiben in meiner ruhigen Oase, wo nur ich selbst vor mich herbrummle. Ich freue mich aber auch extrem darauf, übermorgen im Büro meine „Teamgspänli“ wieder zu sehen.
Meine Tipps für effizientes Arbeiten im Home Office
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