Die Bedeutung von „Nahrungsmittel-Supplementen“ im Sport wird im Allgemeinen überschätzt und nur wenige Produkte auf dem Markt sind überhaupt sinnvoll. Trotzdem können einige wenige Nahrungsmittel-Supplemente in spezifischen Situationen und richtig eingesetzt eine bereits ausgewogene und sportspezifisch angepasste Ernährung ergänzen, aber niemals ersetzen.
Bis anhin besteht keine einheitliche Definition, was Nahrungsmittel-Supplemente überhaupt sind. Zusammengefasst werden Supplemente als konzentrierte Quelle eines Nährstoffs oder einer anderen Substanz beschrieben. Supplemente sollen einen physiologischen Effekt bewirken und haben zum Ziel, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie sind in Form von Pillen, Kapseln, Pulver oder Flüssigkeiten erhältlich.
Bedeutung und Risiko von Supplementen in der Sporternährung
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist die Basis jeder Sporternährung. Sie wirkt sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus und unterstützt die sportliche Leistung und Regeneration. Darauf aufbauend wird die Ernährung je nach Belastungsintensität und -art spezifisch angepasst/ergänzt. Obwohl auf dem Markt Tausende Präparate im Angebot sind, machen Supplemente auch im Hochleistungssport nur einen kleinen Teil der Ernährung aus. Sie können eine unausgewogene Basisernährung nicht kompensieren und sogar die Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Zudem haben in den letzten Jahren vermehrte Dopingfälle durch verunreinigte Supplemente zu neuen, ernst zu nehmenden Risiken geführt. Folglich sind bei der Auswahl und Einnahme von Supplementen Nutzen und Gefahren sorgfältig abzuwägen.
Supplementierung – für wen?
Grundsätzlich macht ein Einsatz von Supplementen erst bei leistungsorientierten Trainings mit hoher Belastungsintensität Sinn. Der Einsatz von Supplementen lohnt sich erst, wenn im Minimum eine Stunde an mindestens fünf bis sechs Tagen pro Woche trainiert wird. Viele Leistungssportler trainieren bis zu 20 Stunden und mehr pro Woche, teilweise unter extremen Bedingungen (Hitze, Kälte). Bei ihnen können ausgewählte Supplemente, gezielt und richtig dosiert eingenommen, die Leistung direkt unterstützen. Zum falschen Zeitpunkt oder in ungünstiger Dosierung zugeführt können dieselben Präparate leistungshemmend wirken. Leider wird in der Praxis der Fokus zu häufig und meist unkontrolliert und ohne ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung auf die Supplemente gelegt. Damit steigt die Gefahr, dass die Supplemente fehl- oder überdosiert werden.
Sportgetränk – das sinnvolle Supplement
Während langen Touren oder intensiver Dauerleistung von über 90 Minuten können Sportgetränke eine vorzeitige Ermüdung oder einen Hungerast verhindern. Im Sport, insbesondere im Ausdauerbereich, stellen die Sportgetränke jene Supplemente dar, welche wissenschaftlich am besten untersucht sind und wo klare Beweise für eine Leistungssteigerung vorliegen.
Trotzdem werden Sportgetränke allzu häufig nicht als eines der wichtigsten Sportnahrungsmittel wahrgenommen. Geeignet sind kohlenhydratreiche und salzhaltige Getränke (isoton oder leicht hypoton). Spannend ist, dass eigenhändig zusammengestellte Sportgetränke den gekauften, industriell hergestellten Produkten in deren Wirkung in keiner Weise nachstehen. Gezielt eingesetzte, kohlenhydratreiche Gels und Riegel können eine Alternative zum Sportlergetränk darstellen. Sie führen aufgrund der hohen Konzentration eher zu Magen-Darm-Beschwerden und müssen daher mit genügend Flüssigkeit kombiniert werden.
Vorsicht bei weiteren Supplementen
Bevor weitere Supplemente eingesetzt werden, ist es wichtig, sich über den korrekten Einsatz zu informieren und abzuklären, ob die Einnahme auch nötig ist. Oft erreicht man mit einer ausgewogenen Basisernährung eben mehr als mit der Einnahme von Supplementen. Supplemente sollen die Sporternährung höchstens ergänzen. Es ist deshalb empfehlenswert, bei einer Fachperson die aktuelle Ernährungs- und Trainingssituation zu analysieren und eine allfällige Supplementation abzuklären.
Zudem sollte beim Kauf eines Supplements beachtet werden, dass man sich unbedingt von einer unabhängigen Stelle und nicht nur von der Verkaufsstelle beraten lässt. Eine erste Anlaufstelle kann der Supplementen-Guide von Antidoping Schweiz sein. Dabei gilt, dass höchstens Supplemente von der A-Liste verwendet werden sollten.
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