Tragen des eigenen Babys bedeutet Nähe und intensives Kennenlernen. Es gibt Ihnen als Eltern Selbstsicherheit und fördert das Urvertrauen Ihrer Kinder. Ein Tragetuch hilft Ihnen dabei und vereinfacht zudem bei kleinem Aufwand den Alltag.
Das Tragen des eigenen Babys ist keineswegs etwas Neues, sondern eine Jahrhunderte alte Tradition in der Kinderbetreuung. Nicht nur in Südamerika und Afrika, sondern auch in Europa wird seit jeher getragen, was alte Gemälde auch belegen. Erst vor ca. 200 Jahren kam der Kinderwagen als Wohlstandsobjekt auf. Es war ein Zeichen von Luxus, seine Kinder nicht tragen zu müssen. Man unterschied sich dadurch von den armen Leuten, die ihre Kinder aufs Feld mitnehmen mussten.
Ein Baby ist ein Tragling
Jeder Mensch ist ein physiologisches Frühgeborenes, denn fast alles am Baby ist noch unreif. Der Körper des Neugeborenen ist perfekt darauf ausgerichtet von jemandem getragen zu werden und so ähnliche Umstände wie in der Schwangerschaft zu geniessen. Es ist die physiologische Haltung des Neugeborenen, welche uns Beweise liefert, dass ein Mensch zu den aktiven Traglingen gehört. Der Greifreflex und die O-förmigen Beinchen dienen dem Festklammern. Auch die breite Hüftstellung ist ideal zum Tragen. Wir nennen dies die sogenannte «Anhock-Spreiz-Haltung», welche auch die Hüftentwicklung durch das Tragen positiv beeinflusst. Ein Tragekurs macht deshalb Sinn, da ein Tragetuch korrekt getragen und eine Tragehilfe richtig eingesetzt werden muss, um den Babykörper ideal zu unterstützen.
Das Baby lernt beim Tragen
Das Tragen ist genial für die Hirnentwicklung. Durch die vielfältigen Umgebungsreize, welche das Kind erlebt, wird die Hirnzellenvernetzung (Synapsen) erhöht. Die «taktilen» Sinneswahrnehmungen sind beim Tragen ausgeprägt, da das Kind mit den Händen immer nah am Geschehenen ist. Über die ständige Bewegung, Körperhaltung, Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen fördert das Tragen über «kinästhetische» Sinnesreize die Entwicklung der Motorik und der Augenmuskeln des Kindes. Die ersten 3 Monate sind prägend für das Gehirnmuster und die spätere Intelligenz. Diese aktive Förderung ist deshalb bei frühgeborenen und behinderten Kindern noch wichtiger. Doch beim Tragen hat das Kind auch immer die Möglichkeit des Rückzugs und ist so einer Überreizung nicht schutzlos ausgeliefert.
Vorteile für Mami, Papi und Kind
1. Gratis Fitness für die ganze Familie
Durch korrektes Tragen wird die Wirbelsäulen-, Nacken- und Halsmuskulatur vom Kind gestärkt. Auch die Eltern trainieren ganz nebenbei die eigene Rückenmuskulatur, wenn das Gewicht des Kindes stetig zunimmt. Durch die Schwangerschaft haben die Mütter bereits die optimal aufgebaute Grundmuskulatur dafür. Bei vorbelastenden Rückenproblemen, schmerzhaften Kaiserschnittnähten oder Beckenbodenschwäche muss aber möglichst schnell auf das Tragen auf dem Rücken gewechselt werden, wofür der Körper besser ausgerichtet ist.
2. Länger schlafen
Durch das regelmässige Tragen lernt das Kind den Tag-/Nachtrhythmus, da durch das aktive Bewegen am Tag das Kind eher dösend im REM Schlaf verweilt und nachts den Tiefschlaf geniesst. Dann schlafen auch die Eltern besser.
3. Schön warm haben
Das Tragen reguliert die Körpertemperatur mit und erzeugt Wärme. Es müssen damit für beide weniger Kleider mitgetragen werden.
4. Die Hände frei haben
Kein Hindernis durch die vielen Treppen, immer Platz im vollen Tram, kein Gedränge mit dem Kinderwagen. Die Hände sind sogar frei, um die Hausarbeit nebenbei zu erledigen oder für ein Geschwister zu sorgen.
5. Alle sind glücklicher
Durch das Tragen sind Eltern sensibler und empfänglicher für die Bedürfnisse ihres Kindes und können unmittelbar darauf reagieren. Dadurch wird das lebenswichtige Urvertrauen des Kindes gestärkt und es weint dementsprechend weniger. Dass die Eltern dadurch ein stärkeres Kompetenz- und Sicherheitsgefühl entwickeln, erleichtert die neue Rolle als Vater und Mutter.