Am 29. Juni veranstaltete die Hirslanden Klinik Aarau ein Charity Golfturnier auf dem Golfplatz Heidental zugunsten von Corelina, der Stiftung für das Kinderherz. Herzchirurg Prof. Dr. med. Thierry Carrel, Präsident der Stiftung, war ebenso anwesend wie Lauriane Sallin, amtierende Miss Schweiz und Botschafterin der Stiftung.

Bei strahlendem Sonnenschein schwangen am 29. Juni 57 Teilnehmer auf dem Golfplatz Heidental in Stüsslingen entspannt, aber hochkonzentriert den Golfschläger für herzkranke Kinder. Mit dabei waren zahlreiche Unternehmer und Persönlichkeiten aus der Region sowie einige Ärzte und Mitarbeitende der Hirslanden Klinik Aarau. Das handicapwirksame Turnier bot den Golfern ein abwechslungsreiches Terrain mit lebendigem Auf und Ab über 18 Löcher.

Gemeinsam für die Herzmedizin und einen guten Zweck

Die Hirslanden Klinik Aarau und das Inselspital Bern arbeiten in der Herzchirurgie zusammen. So leitet Thierry Carrel, Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie am Inselspital Bern, mit seinem Kollegen Lars Englberger auch die Herzchirurgie der Hirslanden Klinik Aarau. Diese Verbindung führte dann auch zur Idee eines Hirslanden Golf Charity Turniers zugunsten von Corelina, der Stiftung für das Kinderherz.

Die Stiftung Corelina setzt sich für herzkranke Kinder aus der Schweiz und dem Ausland ein. Thierry Carrel ist Stiftungsratspräsident, Lauriane Sallin, die amtierende Miss Schweiz, Stiftungsbotschafterin. Beide waren denn auch am Golfturnier vertreten. Die Startgelder kamen vollumfänglich der Stiftung zugute. Die Hirslanden Klinik Aarau verdoppelte und rundete den Betrag, sodass Thierry Carrel anlässlich der Siegerehrung von der Hirslanden Klinik Aarau einen Check über 15‘000 CHF entgegennehmen konnte, nachdem er den Golfern einen bewegenden Einblick in die Arbeit der Stiftung gegeben hatte. Nach der Veranstaltung fuhr der Herzchirurg wieder zurück nach Bern, genauso wie er nach Stüsslingen gekommen war – mit dem Rennrad! Vorher beantwortete er uns noch einige Fragen im kurzen Interview:

Welches sind die Hauptpfeiler, für die sich die Stiftung Corelina engagiert?

Thierry Carrel: Im Zentrum stehen herzkranke Kinder im In- und Ausland.

Ein Teil der Kinder aus dem Ausland kommt für die Operation in die Schweiz, was in Zusammenarbeit mit «Terre des hommes» geschieht. Dabei handelt es sich meist um komplexere Herzoperationen. Da Operation und Klinikaufenthalt in der Schweiz aber viel teurer sind als vor Ort, setzen wir für leichte bis mittelschwere Operationen stark in den Aufbau von Kinderherzzentren im Ausland. So können wir zum Beispiel in Marokko mit dem gleichen Geld etwa zehnmal so vielen Kindern helfen, als wenn wir sie in die Schweiz holen würden. Dank der lebensnotwendigen Operation können die Kinder danach meist ein normales Leben führen. Dazu bilden wir auch Ärzte und Pflegefachkräfte aus dem Ausland aus, indem sie mehrere Wochen bei uns in der Schweiz mitarbeiten.

Zudem war uns immer auch ein Engagement für Schweizer Familien wichtig. Auch wenn in der Schweiz Behandlungen von Krankenkasse und IV bezahlt werden, gibt es doch viele Eltern herzkranker Kinder, die in eine Not kommen. Dies zum Beispiel, weil sie Unterkunfts- oder Fahrkosten oder eine Betreuung ihrer anderen Kinder finanzieren müssen, damit sie in der Nähe des kleinen Patienten sein können. Hier kann die Stiftung auf ein Gesuch hin einspringen.

Sie engagieren sich als Stiftungsratspräsident, aber auch selbst als Herzchirurg im OP für die herzkranken Kinder im In- und Ausland. Was ist Ihre persönliche Motivation?

Thierry Carrel: Es geht uns insgesamt in der Schweiz sehr gut, auch wenn wir täglich schlechte Nachrichten lesen oder uns manchmal übers System und alles Mögliche beklagen. Erst recht im Vergleich zu Ländern, wo es nicht einmal genug sauberes Wasser zu trinken gibt und weite Wege für Essen zurückgelegt werden müssen. Wenn jemand in einem solchen Land dann auch noch krank ist, bringt ihn das nicht nur an den Rand der Gesellschaft, sondern es wird schnell zum Überlebenskampf. Diesen Vergleich vor Augen war mir schon vor 20 Jahren klar, dass ich irgendwann eine Infrastruktur haben muss, um irgendwo auf der Welt ein gutes Projekt zu unterstützen bzw. in meinem Fall Kindern zu helfen zu überleben.

Auch wenn ein solches Engagement anstrengend ist, gibt es enorm viel Dankbarkeit zurück. Ein Lächeln einer Familie, die das Kind nach einer Operation geheilt wieder zu sich nimmt, gibt mir viel mehr als jede Radio- oder Fernsehsendung.

Wie wichtig ist ein Event wie das Golfturnier der Hirslanden Klinik Aarau für die Stiftung?

Thierry Carrel: Sehr wichtig, wie jeder Event, der die Stiftung etwas bemerkbar macht. Mit den gespendeten 15‘000 Franken können wir in Marokko circa 10 bis 15 Kinder operieren und ihnen nachhaltig helfen.

Miss Schweiz unterwegs im Namen der Stiftung Corelina

Die Golfer brauchten für die Turnierstrecke von etwa 7 km mit 18 Löchern um die 4 bis 5 Stunden, sodass sie bei den heissen Temperaturen dankbar waren, dass bei Loch 9 Miss Schweiz Lauriane Sallin mit einer Zwischenverpflegung wartete. Später kurvte Lauriane Sallin im Golf-Cart auf dem Platz herum und verteilte Erfrischungen und kleine Snacks. Natürlich liessen es sich die Teilnehmer auch nicht nehmen, das eine oder andere Foto mit Lauriane zu schiessen. Auch sie selbst übte sich im Bälle abschlagen und erhielt dazu eine Instruktion von Golf Pro Russell Warner. Als Botschafterin der Stiftung Corelina nutzt sie solche Anlässe, um auf die Situation von herzkranken Kindern aufmerksam zu machen. Im Kurzinterview erzählt sie uns mehr zu ihrem Engagement und inwieweit es ihr der Golfschläger angetan hat:

Lauriane Sallin, Sie haben heute zum ersten Mal ein paar Golfbälle geschlagen. Ist Golf ein Sport, mit dem Sie sich anfreunden könnten?

Lauriane Sallin: Ja! Ich liebe es, draussen zu sein. Und beim Golf kommt der ganze Körper zum Einsatz, nicht mit Gewalt, sondern mit viel Feingefühl. Das gefällt mir.

Ist ein solches Golfturnier ein typisches Engagement, wie Sie die Stiftung Corelina unterstützen?

Lauriane Sallin: Golf an sich ist für mich völlig neu. Aber ansonsten ist es typisch: Solche Anlässe sind eine grosse Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen, auf die Stiftung aufmerksam zu machen, neue Geldgeber zu gewinnen und aufzuklären, was mit dem Geld passiert. Ich versuche, möglichst immer mit sehr konkreten Momenten und Geschichten zu kommunizieren, das bewegt die Leute am meisten.

Sie waren auch schon bei Herzoperationen von Thierry Carrel mit dabei im Operationssaal und auch schon im Kinderspital von Rabat in Marokko vor Ort. Wie wichtig ist dieses Engagement für Sie?

Lauriane Sallin: Sehr wichtig. Ich kann nicht über etwas sprechen, das ich nicht verstehe, und will deshalb möglichst viel wissen. Ein für mich sehr tiefer Moment war, als ich im Operationssaal zum ersten Mal ein Herz gesehen habe. Und wenn ich dann sehe, wie eine einzige Operation das ganze Leben eines Kindes verändern kann, ist dies schon sehr bewegend.

Besten Dank an Thierry Carrel und Lauriane Sallin für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit dem Engagement für die Stiftung Corelina.