Wie kann man hunderte von Schülern regelmässig und zuverlässig auf Covid-19 testen? Sekundarschullehrerin Caroline Rohrer hat den Pilotversuch an ihrer Schule im Rahmen von TOGETHER WE TEST mit organisiert. Die Orientierungsschule in Schaffhausen hat bereits viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und ist nun startklar für den Regelbetrieb.
Ihre Schule hat schon sehr früh mit sogenannten repetitiven Tests begonnen. Was muss man dabei beachten?
Unsere Schule hat als Pilotversuch Ende März versuchsweise mit den Tests begonnen. Momentan sind aber noch Frühlingsferien. Ab dem 3. Mai 2021 wird dann das ganze Schulhaus die Testungen durchführen.
Wie viele Schüler werden regelmässig getestet?
Die Schule zählt etwa 350 Schülerinnen und Schüler verteilt auf 19 Klassen. Leider haben wir das Einverständniserklärungsformular mit der Stellungnahme der Eltern noch nicht von allen erhalten, da dieses erst vier Tage vor den Ferien flächendeckend verfügbar war. Die Lehrpersonen, insgesamt rund 35, nehmen ebenfalls an den Testungen teil.
Wie oft wird getestet und welches Verfahren wenden Sie an?
Wir testen im Allgemeinen einmal pro Woche mit Spucktests.
Wie genau ist der Ablauf organisiert?
Jede Klasse testet in ihrem Klassenzimmer, nach Möglichkeit bei ihrer Klassenlehrperson. Die Schüler und Schülerinnen geben ihre Probe nach dem Homogenisieren direkt in den zugewiesenen Poolbecher. Beim ersten Testen zeigen wir den Klassen den ersten Teil des Videos von TOGETHER WE TEST (Pooling in der Schule – YouTube) das den Ablauf sehr anschaulich zeigt. Danach verschliesst die Lehrperson die zwei bis drei Becher, schwenkt diese gemäss Anleitung und füllt die Poolprobe in die Vakuumröhrchen. Die Röhrchen werden dem oder der Schulhausverantwortlichen überbracht, um dann die Verpackung und den Versand zu organisieren.
Auf was muss man bei der Organisation achten? Die Kinder sollen ja mindestens eine Stunde vorher nichts gegessen oder die Zähne geputzt haben.
Diese Information wird den Schülerinnen und Schülern durch die Klassenlehrperson vorab mitgeteilt. Wenn die Tests kurz vor der grossen Pause am Morgen oder am Ende eines Schulhalbtags durchgeführt werden, kann diese Bedingung eingehalten werden.
Viele Schulen hatten bei Reihentests einige symptomlose positive Fälle. Wie war das bei Ihnen und wie gehen Sie damit um, wenn Kinder positiv getestet werden?
Da wir erst die Pilotversuche an zwei Klassen hinter uns haben, ist meine Information diesbezüglich sicher nicht repräsentativ. Die Pilotklassen, bei denen aber etliche Schüler und Schülerinnen die Einverständniserklärung ihrer Eltern (noch) nicht erhalten hatten, wurden negativ getestet. Im Falle eines positiven Pools wird die ganze Klasse unverzüglich in den Fernunterricht versetzt. Die Mitglieder des positiven Pools werden dazu aufgefordert, sich einem Einzeltest unterziehen. Wenn bekannt ist, wem die positive Probe zugeordnet werden muss, laufen die Massnahmen gleich ab wie vor der Zeit der repetitiven Massentests. Wir halten uns an die Richtlinien und das Contact Tracing verrichtet seine Arbeit.
Waren die Anleitungen und Informationen zum Teststart ausreichend oder welche Tipps würden Sie anderen Schule geben?
Während der Pilotphase gab es schon noch die eine oder andere Unsicherheit und es musste hie und da genauer nachgefragt werden. Aufgrund der Rückmeldungen wurde an Dokumenten gearbeitet und vieles geklärt. Die Unterlagen und die Informationen aus den Zoom-Meetings sind für uns Schulverantwortliche mehrheitlich ausreichend. Da wir aber als Schulverantwortliche einer grossen Schule nicht die ganze Schüler- und Lehrerschaft testen und poolen können, mussten wir uns im Vorfeld eigene Gedanken zur Umsetzung im Schulhaus machen.
Welche Überlegungen waren das genau?
Etwa, welchem Pool sich die Klassenlehrpersonen und welchem die Fachlehrpersonen anschliessen. Bei uns testen sich nun die Klassenlehrpersonen mit der eigenen Klasse, die Fachlehrpersonen schliessen sich teilweise den Klassen an, bei denen sie ausschliesslich oder viel unterrichten. Andere Fachlehrpersonen bilden einen separaten Pool, vor allem dann, wenn sie am „Schultesttag“ nicht anwesend sind.
Wie erhalten die Klassenlehrpersonen die Informationen, wie sie die Tests mit ihren Klassen durchführen sollen?
In unserem Fall habe ich in der letzten Pilotwoche die Kolleginnen und Kollegen eingeladen, beim Testen zuzuschauen. Zudem habe ich eine Anleitung für Klassenlehrpersonen erstellt.
Eine Frage an Ihrer Schule war auch, ob Sie die Poollisten auf der Internetplattform oder in einer Excelliste erstellen und für jede Woche ausdrucken. Wie gehen Sie nun vor?
Wir haben uns für die Papierlisten entschieden, da wir es mit Minderjährigen zu tun haben und Vorbehalte oder Skepsis seitens der Eltern verringern wollen.
Was geschieht mit den Poollisten, nachdem die Proben abgegeben wurden? Bleiben sie bei der Klassenlehrperson oder werden sie dem Verantwortlichen gleich abgegeben?
Bei uns behält sie die Klassenlehrperson vorerst bei sich. Sie steht in der Verantwortung, die Listen mitzuführen, damit sie im Falle einer positiven Meldung auch ausserhalb der Unterrichtszeiten die Barcode-Nummern abgleichen und der Klasse unverzüglich eine Meldung zukommen lassen kann. Der Verantwortliche für die Schule kontrolliert die SMS von TOGETHER WE TEST und leitet die Nummern der positiven Pools sofort ans Lehrerteam weiter, am besten via Lehrerchat.
TOGETHER WE TESTMit der IT-Plattform TOGETHER WE TEST unterstützt Hirslanden im Kampf gegen Corona Schulen und Betriebe bei der Durchführung von regelmässigen Reihentestungen. Mittlerweile (Stand 27.04.) haben sich sechs Kantone und 2 409 Betriebe auf der Plattform registriert. Insgesamt wurden 369 160 Tests-Kits verschickt. Weitere Beiträge zum Thema TOGETHER WE TEST: |