Partner, die sich häufig gegenseitig unterstützen, sind zufriedener in der Partnerschaft. Sie empfinden zudem die Elternschaft als positiver und haben ein grösseres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten als Eltern.
In meinem letzten Blogbeitrag «Kommunikation in der Partnerschaft, auch als Eltern» habe ich dargelegt, wie wichtig die Kommunikation in der Partnerschaft ist. Gerade in Stresssituationen ist es zentral, dem Partner nicht nur die Sachlage, sondern vor allem die eigenen Gefühle zu schildern. Nur wenn der Zuhörer die Gefühle der gestressten Person wirklich nachfühlen kann, kann er echte Unterstützung geben.
Die Unterstützung selbst kann in zwei Formen erfolgen: gefühlsbezogen und problembezogen.
Gefühlsbezogene Unterstützung:
- Verständnis und Wertschätzung für den Partner: Dem Partner zeigen, dass man gut verstehen kann, warum er sich gestresst fühlt, weil man eventuell ähnliche Situationen auch kennt. Dem Partner zeigen, dass man ihn, unabhängig davon wie diese Situation ausgeht, liebt und schätzt. «Ich kann gut verstehen, dass du dich so fühlst. Du hast dir echt so Mühe gegeben und trotzdem kam es anders. Das ist echt nicht okay.»
- Mut machen: «Du hast schon so viel geschafft, du wirst auch diese Situation sicherlich gut meistern.»
- Relativieren der Schuld des Partners: Vielleicht gibt es andere, bisher vom Partner nicht gesehene Gründe, warum die Situation sich so entwickelt hat, und der Partner ist weit weniger schuldig oder verantwortlich, als er denkt. «Du hast gemacht, was du für richtig gehalten hast.»
- Solidarisierung mit den Gefühlen des Partners: Dazu gehören Aussagen wie «In deiner Situation würde es mir auch so gehen.»
- Zusammenhalt als Paar signalisieren: «Wir schaffen das schon, wir halten zusammen.»
- Mithilfe zur Umbewertung der Situation: Zum Beispiel zusammen die positiven Seiten der Situation herausarbeiten: «Andererseits könnte es auch eine gute Gelegenheit sein … umzugestalten.»
- Anleitung zur Beruhigung: «Komm, setz dich zuerst mal zu mir hin und beruhige dich»
Problembezogene Unterstützung:
- Konkrete Hilfeleistungen anbieten: zum Beispiel Aufgaben und Tätigkeiten für den Partner übernehmen, Informationen für ihn beschaffen oder ihn bei der Ausführung von konkreten Handlungen unterstützen. «Ich kann für dich die Kleine wickeln und anschliessend für uns alle das Abendessen vorbereiten.»
- Ratschläge geben, was dem Partner helfen könnte, das Problem zu lösen. «Vielleicht wäre es gut, wenn du erst mal … machst?» Ratschläge sollten aber sparsam und erst nach genügender gefühlsbezogener Unterstützung erteilt werden, sonst können sie als Stoss vor den Kopf erlebt werden.
Emotionale Unterstützung schafft Nähe
Gerade Eltern von kleinen Kindern neigen dazu, sich sachlich zu unterstützen. Das ist nachvollziehbar, fallen mit einem Kleinkind doch viele neue, zusätzliche Arbeiten an. Trotzdem ist es vor allem die emotionale Unterstützung, die sich positiv auf die Partnerschaftszufriedenheit auswirkt. Denn diese Form der Unterstützung schafft Nähe und Verbundenheit zwischen den Partnern. Welche Unterstützung in anspruchsvollen Situationen als hilfreich empfunden wird, kann sich im Lauf der Zeit ändern. Deswegen ist es wichtig, dem Partner immer wieder Rückmeldung zu geben, was gut war an der Unterstützung und was man sich zusätzlich noch gewünscht hätte.
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