Die orthopädische Klinik Njinikom in Kamerun wird jährlich von Ostschweizer Ärzten besucht, die vor Ort operieren, ihr Know-how weitergeben und medizinisches Material mitbringen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Implantation von künstlichen Knie- und Hüftgelenken. Unterstützt wird die Klinik auch von aktuellen und ehemaligen Hirslanden-Ärzten, der Klinik Am Rosenberg und der Klinik Stephanshorn.
Vor 60 Jahren gründete ein Missionar zusammen mit fünf Krankenschwestern aus dem Südtirol die orthopädische Klinik Njinikom in Kamerun, welche bis heute eine bemerkenswerte Infrastruktur aufgebaut hat. Für die lokalen Verhältnisse ist die Klinik sehr modern und geniesst einen guten Ruf. Patienten reisen deshalb bis zu Tausende von Kilometern auf abenteuerlichen Strassen an, um sich dort behandeln zu lassen, begleitet von ihren Familien, die sie umsorgen und bekochen. So sind die Warteräume oft übervoll. Darunter befinden sich Patienten mit jahrelangen Schmerzen, schwersten Arthrosen der Hüft- und Kniegelenke und falsch verheilten Brüchen, die nach Unfällen nie korrekt behandelt wurden.
Ärzte vor Ort im Einsatz
Lange wirkte am Spital ein einziger einheimischer Chirurge. Dieser war häufig überfordert, nicht nur mit der Menge an Patienten, sondern auch mit der Schwierigkeit mancher Fälle. Seit 2010 hat die Klinik regelmässige Unterstützung durch Ärzte aus der Ostschweiz und dem Südtirol. Mit dabei sind auch aktuelle und ehemalige Hirslanden-Ärzte: Der pensionierte Chirurge Adi Klammer, der bis 2011 an der Orthopädie Am Rosenberg tätig war, reist jährlich zusammen mit anderen Ärzten nach Kamerun, im Gepäck Implantate, Schrauben, Platten und neue Instrumente. Volle Sprechstunden und Operationstage von früh bis spät mit meist schwierigen Fällen sind dann die Regel.
Zusätzlich schulen die Ärzte die einheimischen Orthopäden und helfen bei der Verbesserung der Organisation der orthopädischen Abteilung in Njinikom aktiv mit.
Auch Dr. med. John-Christopher Ward, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates an der Klinik Am Rosenberg engagiert sich für das Projekt und fungiert als lokaler Koordinator in der Ostschweiz. Der momentane Schwerpunkt liegt auf der Beschaffung von günstigen Hüft- und Knieimplantaten, Ausbildungen vor Ort und Materiallieferungen.
Die Klinik Am Rosenberg und die Klinik Stephanshorn unterstützen beide das Projekt, zum Beispiel mit ausgemusterten Geräten und Instrumenten, aber auch mit personellen Ressourcen.
Im Rahmen der Aktion „Spenden statt Schenken“ verzichtete Hirslanden zu Weihnachten auf die Vergabe von Ärztegeschenken und spendete stattdessen einen Betrag an ein karitatives Projekt eines Hirslanden-Arztes. Die diesjährige Spende erhielt die Organisation Aarohi mit ihrem Projekt „Diagnostikbus“. Das Projekt wurde aus über 100 eingereichten Projekten via Jury und Voting ermittelt. Das Projekt „Orthopädische Klinik Njinikom“ war ebenfalls unter den drei Finalistenprojekten.
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