Dank der Aktion «Spenden statt schenken» von Hirslanden haben Frauen aus abgelegenen Dörfern der indischen Bergregion Uttarakhand für mindesten drei Jahre lang die Chance auf eine gynäkologische Betreuung. Dies geschieht mit Hilfe eines Diagnostikbusses, der entlegene Bergdörfer besucht und neu auch eine Frauenärztin an «Bord» hat. Der Diagnostikbus ist ein Projekt der Non-Profit-Organisation Aarohi, für welche sich die Gynäkologin und Hirslanden Belegärztin Dr. med. Beate Schnarwyler engagiert.

Bereits zum zweiten Mal verzichtet Hirslanden im Rahmen von «Spenden statt Schenken» auf die Vergabe von Ärztegeschenken und spendet stattdessen den Betrag an ein karitatives Projekt eines Hirslanden-Arztes. Alle Hirslanden-Ärzte konnten Vorschläge für unterstützungswürdige Projekte einreichen. Aus den über 100 eingereichten Projekten wählte eine Jury drei Finalisten aus, die am Hirslanden-Ärztekongress vorgestellt wurden. Per Voting bestimmten die Kongressteilnehmer das Projekt, welches die Spende erhalten soll. Gewählt wurde dieses Jahr die Organisation Aarohi mit ihrem Projekt «Diagnostikbus».

Mobile Diagnostik für entlegene Bergdörfer

«Aarohi India» kümmert sich um die ganzheitliche medizinische Unterstützung der Landbevölkerung im indischen Bundesstaat Uttarakhand. Der Diagnostikbus ist Teil eines umfassenden Hilfsprogramms für die vernachlässigte Berggegend. In Satoli wurde zum Beispiel ein Zentrum mit einem kleinen Spital und einer Schule aufgebaut. Doch vor allem für die Frauen ist es meist unmöglich, dorthin zu gelangen, da sie sich um ihre häuslichen Verpflichtungen kümmern müssen. So ist es naheliegend, dass gerade Frauen das Angebot des Diagnostikbusses nutzen, wenn dieser jeweils eine Woche pro Monat unterwegs ist zu den entlegensten Bergdörfern Nordindiens in der Region Uttarakhand am Rande des Himalayas.

Dr. med. Beate Schnarwyler ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und Belegärztin an der Klinik Hirslanden und der Klinik Im Park in Zürich. Es war ihr schon lange Zeit ein Anliegen, ihre medizinischen Kenntnisse im Rahmen eines humanitären Einsatzes ausserhalb der Schweiz einzusetzen. So begleitete sie im Mai 2015 zusammen mit einer Hebamme einige Wochen lang den Bus und führte dort mit einfachsten Mitteln gynäkologische Untersuchungen, Ultraschalldiagnostik und Schwangerschaftskontrollen durch. Die ursprüngliche Idee ihrer Reise war es, Hebammen vor Ort auszubilden. Jedoch stellte sie am ersten Tag fest, dass das Hauptbedürfnis woanders lag: «Vor allem Frauen und insbesondere Schwangere suchten den Diagnostikbus auf, da diese sonst kaum eine Chance auf einen Untersuch haben. Der Arzt vor Ort war allerdings nicht auf Gynäkologie und Geburtshilfe spezialisiert. So war es naheliegend, dass wir gleich am zweiten Tag diese Bussprechstunde übernahmen», berichtet Beate Schnarwyler.

Wertvolle Basisdiagnostik mit einfachen Mitteln

Der Diagnostikbus verfügt über ein einfaches Labor, ein Röntgengerät und ein Ultraschallgerät. Gerade letzteres ist natürlich sehr wichtig für Schwangere. «Natürlich ist dort nur ein sehr einfaches Ultraschallgerät vorhanden und ich habe mir ein paar Mal mein Gerät aus meiner Praxis dorthin gewünscht», erklärt Beate Schnarwyler. Aber auch mit den einfachen Mitteln des Diagnostikbusses konnte Beate Schnarwyler sehr viel mit einer Basisdiagnostik erreichen und viele Fragen von schwangeren Frauen beantworten: Bewegt sich das Kind? Wächst es genügend? Gibt es Anhaltspunkte für eine Risikoschwangerschaft oder vorzeitige Wehen? Wann ist überhaupt der Geburtstermin? Sollen Impfungen gemacht werden?

Offensichtlich hatte sich herumgesprochen, dass im Bus nun eine frauenärztliche Diagnostikmöglichkeit bestand: Am ersten Tag waren 80 Patienten da, davon 60 schwangere Frauen. Und die Nachfrage ist sogar noch weiter gewachsen: Gemäss den Informationen, die Beate Schnarwyler von Aarohi erhalten hat, nutzen inzwischen jeweils über 100 Leute pro Tag die Möglichkeit für einen Untersuch, wenn der Diagnostikbus vor Ort ist.

Angestellte Gynäkologin für drei Jahre

«Ich bin sehr glücklich, dass wir mit unserem Einsatz so vielen Frauen helfen konnten, die sonst kaum eine Chance auf einen medizinischen Untersuch haben», freut sich Beate Schnarwyler. «Dass Aarohi nun dank dem Betrag von «Spenden statt schenken» für mindestens drei Jahre eine indische Gynäkologin für die Sprechstunden im Bus anstellen kann, ist ein grosser Schritt, damit die indischen Frauen in den abgelegenen Orten der Bergregion Uttarakhand medizinisch betreut werden können.»

Der Film zum «Spenden statt Schenken»- Projekt:

Weiterführende Informationen über die Engagements von Hirslanden