Im Juli 2015 hat die Hirslanden Klinik Im Park das VorsorgeZentrum Zürich eröffnet. Das Zentrum bietet den Patienten individuell abgestimmte Vorsorgeprogramme an. Diese haben das Ziel, die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten früh zu erkennen. PD Dr. med. Gregor Lindner, leitender Arzt des VorsorgeZentrums, erklärt im Interview Sinn und Inhalt der Vorsorgemedizin (auch Präventivmedizin genannt) und an wen sich dieses Angebot richtet.
Vor einigen Wochen hat in der Klinik Im Park das VorsorgeZentrum Zürich eröffnet. An wen richtet sich dieses neue Angebot?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Unser Angebot richtet sich an alle Erwachsenen, egal welchen Geschlechts und Alters, da wir uns im VorsorgeZentrum nicht nur um Krebsvorsorge, sondern uns auch um Infektions- und Impfvorsorge kümmern. Es gibt Vorsorgeuntersuchungen, die schon ab dem jungen Erwachsenenalter zu empfehlen sind. Ab dem 40./50. Lebensjahr wird das Vorsorgeprogramm intensiver und breiter und einige Vorsorgeuntersuchungen werden dann regelmässig empfohlen. Dann beginnt auch die breite Krebsvorsorge.
Dann sind Ihre Patienten also vorwiegend solche, die vermeintlich (noch) gesund sind?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Ja, also nicht primär der Patient, der Blut im Stuhl entdeckt und denkt, es könnte Darmkrebs sein, sondern es geht hier wirklich um Vorsorge. Vielmehr ist dies zum Beispiel die junge Frau, die sich Sorgen macht, weil ihre Mutter Darmkrebs hatte, und sie fürchtet, sie könnte auch daran erkranken.
Geht es bei der Vorsorgemedizin/Präventivmedizin primär darum, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, oder auch darum, diese ganz zu vermeiden?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Beides: Auf der einen Seite versuchen wir, durch die richtige Vorsorgemedizin Krankheiten wirklich zu vermeiden, zum Beispiel durch einen aufrechten Impfstatus mit den empfohlenen Impfungen. Erwähnt seien hier die Kinderlähmung oder Masern, die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Problemen geführt haben. Bei älteren Patienten reden wir auch von der Influenza- oder Pneumokokken-Impfung.
Der andere Teil betrifft vor allem die Krebsvorsorge. Deren Ziel ist es, Krankheiten frühzeitig zu erkennen; also einen bereits vorhandenen Krebs in einem frühen, noch gut behandelbaren Stadium zu entdecken bzw. sogar eine Krebsvorstufe, aus der sich ein potentiell bösartiger Tumor entwickeln könnte, früh zu entdecken und zu entfernen.
Wie muss ich mir als Patient eine Vorsorgeuntersuchung bei Ihnen vorstellen?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Im VorsorgeZentrum empfehlen wir nur Untersuchungen oder Immunisierungen, die auf wissenschaftlicher Evidenz beruhen. Das heisst, diese müssen in grossen wissenschaftlichen Studien gezeigt haben, dass sie bei Patienten die Überlebensrate erhöhen, die Lebensqualität verbessern oder die Krankheit eindämmen. Zudem sind unsere Untersuchungen sehr individuell auf den Patienten abgestimmt, auf sein Alter, sein Geschlecht und seine Risikofaktoren.
Konkret heisst das, dass wir beim ersten Beratungstermin die Krankengeschichte des Patienten erheben und seine Risikofaktoren analysieren, also zum Beispiel Alkohol-, Nikotin- oder Drogenkonsum und welche Herzkreislauf- oder Krebserkrankungen gehäuft in seiner Familie vorkommen. Anschliessend klären wir in einer körperlichen und labormedizinischen Untersuchung die empfohlenen Faktoren ab. Aus dieser Analyse ergeben sich dann die individuellen weiteren Vorsorgeuntersuchungen.
Zudem überprüfen wir den Impfstatus des Patienten: Welche Impfungen hat er, welche braucht er und wann braucht er sie wieder? Die fehlenden Impfungen werden direkt bei uns durchgeführt bzw. in Zukunft durch den Hausarzt oder wiederum durch uns.
Zum Schluss erhält der Patient einen Vorsorgeplan mit den Zeitpunkten der nächsten erforderlichen Untersuchungen und Impfungen.
Inwieweit trägt die Krankenkasse die Vorsorgeuntersuchungen, die bei Ihnen durchgeführt werden?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Unsere Beratung ist kostenpflichtig und wird nicht durch die Krankenkasse übernommen. Die Folgeuntersuchungen, sofern diese wissenschaftlich einen erwiesenen Vorteil für den Patienten haben, sind durch die Krankenkasse abgedeckt, zum Beispiel die Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr, ebenso die Mammographie in zertifizierten Zentren.
Wann ist eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll? Gibt es allgemeingültige Empfehlungen, etwa was das Alter angeht?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Allgemeine Empfehlungen gibt es kaum. Unser Angebot richtet sich wirklich an alle erwachsenen Personen. Insgesamt empfehle ich, dass man ab dem 40. Lebensjahr gut über Vorsorgemedizin nachdenkt. Bei den Frauen beginnt dies schon früher im gynäkologischen Bereich mit den regelmässigen Krebsabstrichen.
Eine fixe Empfehlung gibt es für die Darmkrebsvorsorge: Ab dem 50. Lebensjahr ist alle zehn Jahre eine Darmspiegelung vorgesehen. Es gibt alternative Methoden, allerdings in einem engeren Zeitrahmen. Aber auch diese Empfehlungen sind nicht zu 100 % fix, nämlich wenn in der Familie Darmkrebserkrankungen vorliegen. Dann ist bereits eine Vorsorgedarmspiegelung zehn Jahre vor Erkrankungsbeginn des Verwandten empfohlen. Das bedeutet zum Beispiel, wenn die Mutter mit 42 an Darmkrebs erkrankt ist, sollte die Tochter mit 32 die erste Vorsorgeuntersuchung machen.
Aktuell ist in der Vorsorgemedizin auch ein starker Wandel zu spüren, zum Beispiel in der Vorsorge gegen Prostatakrebs. Obwohl auch heute noch die Meinung herumgeistert, Männer ab einem gewissen Alter sollten den PSA-Wert, das prostataspezifische Antigen, messen lassen, gibt es aktuell dafür keine allgemein gültige Empfehlung mehr. Auch dieses Thema soll individuell mit dem Patienten diskutiert werden, denn die Konsequenzen, die aus falsch positiven Befunden entstehen können, sind teilweise nicht unerheblich.
So ist eigentlich alles sehr individuell. Wenn man unsicher ist, ob eine Vorsorgeuntersuchung schon nötig ist, kann man sich auch gerne telefonisch bei uns melden und dies erfragen.
Geben Sie aufgrund Ihrer Analyse auch Empfehlungen ab, was den Lebenswandel angeht, zum Beispiel in puncto Ernährung?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Ja, wir schauen uns diese Risikofaktoren an. Und wenn wir dort ein Problem wie Nikotinkonsum sehen, sprechen wir dieses an und bieten auch die Möglichkeit, einen betreuten oder begleiteten Nikotinentzug zu machen. Dasselbe gilt natürlich auch für Alkohol- oder andere Suchtprobleme. Wenn es aufgrund unserer Analyse einen Bedarf gibt, überweisen wir zu einer spezialisierten Ernährungsberatung. Dies findet dann aber nicht mehr im VorsorgeZentrum statt, sondern wir überweisen innerhalb unseres Netzwerkes.
Warum besuche ich für Vorsorgeuntersuchungen ein VorsorgeZentrum und nicht meinen Hausarzt? Steht das VorsorgeZentrum als Konkurrenz zu den Hausärzten?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Das ist eine berechtigte Frage, denn auch der Hausarzt kann Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Wir sehen uns primär als Ergänzung und vor allem auch Entlastung der Hausärzte in diesem Bereich. Die Arbeitsbelastung der Hausärzte wird sich wohl in den kommenden Jahren aufgrund des immer eklatanter werdenden Hausarztmangels noch weiter verschärfen. Ich befürchte, dass vielen Ärzten schlicht und einfach die Zeit fehlt, sich umfassend um das Thema Vorsorge zu kümmern, da sie sich darauf konzentrieren müssen, sich um die akuten Probleme ihrer Patienten zu kümmern. Schlussendlich kann sich aber ein Patient auch beim Hausarzt vorsorglich durchchecken lassen.
Wir im VorsorgeZentrum haben uns einfach genau auf dieses Thema spezialisiert und erstellen für den Patienten einen konkreten Vorsorgeplan. Dieser zeigt auf, welche Untersuchungen er bereits hat, welche er neu braucht, welche er wieder braucht und wann er sie braucht. So steht zum Beispiel in diesem Plan, dass in drei Jahren die nächste Darmspiegelung fällig ist.
Wie setzt sich Ihr Team zusammen? Führt Ihr Team alle Untersuchungen selber durch oder verweisen Sie auch an Spezialisten?
PD Dr. med. Gregor Lindner: Das Vorsorgeteam an sich ist das internistische Team der Notfallstation der Klinik Im Park. Primär werden die Vorsorgeuntersuchungen durch mich persönlich durchgeführt. Die meisten zusätzlichen nötigen Untersuchungen finden dann durch unsere angebundenen Belegärzte statt, zum Beispiel eine Darmspiegelung durch den Gastroenterologen. Die radiologischen Untersuchungen werden durch unsere Radiologie im Haus abgedeckt.
Besten Dank für das spannende Interview.
PD Dr. med. Gregor Linder, EBCEM, ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Europäischer Facharzt für Notfallmedizin. Er war ärztlicher Leiter der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin und Notfallmedizin in der Hirslanden Klinik Im Park in Zürich.
Kontakt für Vorsorgeuntersuchungen an der Hirslanden Klinik Im Park: Abteilung für Allgemeine Innere Medizin
Das ist fast ausschliessliech Werbung für das medizinische Riesengeschäft. Angeworben bei jemandem (ein Arzt), der ein sehr gut bezahltes Mitglied von diesem Geschäft ist. Wer glaubt da auch wirklich die echte Wahrheit zu kriegen?
Die echten Fakten der medizinische Wissenschaft haben schon lange gezeigt: bessere Früherkennung von Brustkrebs (oder erhöhte Überlebenschancen/grössere Heilungschancen) bedeutet nicht weniger Todesfälle von Brustkrebs. So die positive Andeutung mit besserer Früherkennung ist medizinische Propaganda.
Die echten Fakten über Brustkrebs und Mammografie (Bruströntgen) haben schon lange gezeigt, dass die Früherkennung von „Krebsen“ mit Präventionsmaßnahmen (Beispiel: Mammografie) in vielen Fällen wegen Überdiagnosen falsch ist (Mammografie ist meistens Früherkennung von falschen „overdiagnosed“ Krebsen und Spätererkennung, nicht Früherkennung, von echten Krebsen) , aber ganz viele Frauen trotzdem behandelt werden. Das Ergebnis is, dass Millionen von Frauen missbehandelt und umgebracht worden sind wegen diesen „fortgeschrittenen“ Untersuchungen und medizinischen Behandlungen, und dass Mammografie viel mehr schweren Schaden anrichtet als dass es bedeutendes Gutes bringt (Quellen: Peter Gotzsche’s ‚Mammography Screening: Truth, Lies and Controversy‘ and Rolf Hefti’s ‚The Mammogram Myth‘ – sehe http://www.supplements-and-health.com/mammograms.html ).
Jeder der dieses Thema ein wenig genauer anguckt, kann sehen, dass es fast ausschliesslich fabrizierte Statistiken und „wissenschaftliche“ Daten/Evidenz vom medizinischen Riesengeschäft sind, die diese Tests unterstützen.
Das riesige medizinische Krebsgeschäft hat schon jahrzehntelang das Volk angelogen mit falschen Statistiken. Dieses riesengrosse Geschäft sagt den Leuten wie unglaublich „fortgeschritten“ ihre Präventionsmaßnahmen, Untersuchungen und Behandlungen sind, aber verschweight den grossen Schaden, den sie wirklich anrichten. Es ist fast alles Lüge.
Sehr geehrter „Klaus Z.“
Besten Dank für Ihr Feedback!
Als professioneller Medizinanbieter arbeitet das Vorsorgezentrum Zürich, wie die gesamte Hirslanden Gruppe, nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
Die durch das Vorsorgezentrum Zürich angebotenen Untersuchungen und empfohlenen Untersuchungen richten sich nach den aktuellen Leitlinien der United States Preventive Services Task Force (USPSTF, einer unabhängigen, öffentlichen Organisation in den USA. Diese hat kein direktes finanzielles Interesse an der Durchführung eines Screenings, welches keinen Benefit für den Patienten bietet. Zum Beispiel wird das PSA Screening für das Prostatacarcinom seitens der USPSTF NICHT empfohlen. Das Screening für Mammacarcinom wird in den aktuellen Leitlinien für Frauen zwischen 50 und 74 Jahren mit einer Level B Evidenz empfohlen. Auf der Website der USPSTF (http://www.uspreventiveservicestaskforce.org) ist die Information mit detaillierten Referenzen für jeden abrufbar.
Die von Ihnen angeführten Referenzen sind Einzelmeinungen und widersprechen den Leitlinien der internationalen Fachgesellschaften, die sich auf die aktuelle wissenschaftliche Datenlage stützt.
Freundliche Grüsse
PD Dr. med. Gregor Lindner
Ärztlicher Leiter Notfallstation
Klinik Im Park, Hirslanden AG
Seestrasse 220, CH – 8027 Zürich
T +41 44 209 20 88