In der Hirslanden-Klinik wurden wir vorab gefragt, wie wir zum Thema Nuggi & Schoppen stehen. Ob die Schwestern den Nuggi notfalls geben dürfen und man versuchen darf, den Schoppen zu geben in der Nacht. Für meinen Mann und mich war klar: Schoppen und Nuggi gehen ok. Ich war selbst ein Nuggi-Kind. 

Als ich im Kreissaal auf den ersten Schrei von Elisa wartete, waren diese Sekunden fast nicht auszuhalten. Doch dann, der erste Schrei! In mir drin die Erlösung: Sie lebt, sie kann atmen, es geht ihr gut!

Nach ein paar Wochen ist die Einstellung zum Schreien eine etwas andere. Je nach Regelmässigkeit und Schrei-Intensität kann es die Seele belasten. Man wünscht sich dann manchmal einen Off-Schalter oder man nutzt den Nuggi. Wenn das kleine Wunder diesen denn auch annimmt.

Schnuller für besseren Komfort

Obwohl unsere kleine Maus fast von jeder Marke alles nuckelt, was sich nuckeln lässt, hat sie ihre Vorlieben. Sie nutzt am liebsten die MAM-Schnuller – leuchtende für die Nacht und normale mit passendem Nuggi-Band für den Tag. Der Vorteil dieser Schnuller liegt darin, dass es kein «Oben» oder «Unten» gibt. Der Schnuller liegt durch die symmetrischen Sauger immer richtig im Mund. Zudem kann man zwischen Naturlatex und Seidensauger auswählen. Die leuchtenden Nacht-Nuggis haben zudem einen weiteren Vorteil: In der Nacht sind sie gut auffindbar und ab einem gewissen Alter kann sich das Kind den Schnuller selbst wieder in den Mund legen.

GumDrop: der neue Trend

Ein weiterer Trend aus den USA ist der «GumDrop-Schnuller». Der Schnuller soll sich auch eignen für Kinder, die gerne am Daumen nuckeln. In Israel schon lange erhältlich und vor ein paar Jahren dank der Serie Grey’s Anatomy auch in den USA angekommen, verbreitet er sich nun allmählich auch in Europa. Die Idee hinter dieser Art von Schnuller ist, dass das Kind trotzdem den Daumen in den Mund stecken kann. Die Form, die einer Brustwarze ähnelt und die ergonomische Beschaffenheit, welche vermeidet, dass der Schnuller die Nase berührt, soll auch nicht «nuggiaffinen» Kindern den Zugang zu einem Schnuller erleichtern. Zudem gibt es diese auch in diversen Geschmacksrichtungen, was mir persönlich jetzt aber eher missfällt.

Reinigung und Pflege

Auch die Nuggi-Reinigung gilt es zu erwähnen. Die Sterilisierung ist nicht nur während dem Gebrauch wichtig, sondern auch vor der ersten Verwendung. Wir haben zwischenzeitlich einen Wasserkocher und eine kleine Schale, in denen wir unsere Nuggis «auskochen». Wir lassen das sprudelnde Wasser meist für ca. 5-10 Minuten in dieser Schale. Viele Hersteller bieten alternativ auch Schnuller an, welche direkt mit Mikrowellen-tauglichen Sterilisationsverpackungen geliefert werden. Übrigens: Der Nuggi gehört nicht in die Spülmaschine! Bei Defekten sofort auswechseln oder ganz bleiben lassen. Denn irgendwann wird es dann auch Zeit, den Schnuller wegzulassen. Wir sind gespannt, wie der Nuggi-Entzug dann bei uns vonstattengeht. :)

Daumenlutschen ist harmlos

Apropos Nuggi-Entzug: Häufig kommt ja der Daumen anstelle des Nuggis zum Einsatz. Nach neusten Erkenntnissen ist dies bis zum dritten Lebensjahre völlig harmlos. Zudem weiss man heute, dass leichte Fehlbildungen im Kiefer-Bereich, welche in den ersten drei Lebensjahren entstehen, sich selbständig wieder regulieren sollten. Ironischerweise gewöhnen sich viele Kinder das Nuckeln am Daumen selbständig ab, sobald sie von ihren Freunden gehänselt werden. Dennoch stelle ich es mir als Mutter schwierig vor, meinem Kind den Daumen zu «entziehen». Da ist es sich doch einfacher, wenn ich lediglich den Zugang zum Nuggi unterbrechen muss. Daher auch unsere Entscheidung, dass unsere Tochter den Nuggi erhält, wenn sie ihn denn auch mag.

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