Rauchen und Trinken gehören nicht in eine Schwangerschaft. Doch wie sieht es aus mit dem Haarefärben? Schade ich meinem Kind, wenn ich mir einen regelmässigen Coiffeur-Besuch gönne?

Irgendwann während dem ersten Schwangerschafts-Drittel kam der nicht so gern gesehene dunkle Haaransatz. Er breitete sich langsam aber sicher auf meiner blonden Mähne aus. Etwas verunsichert fragte ich meine Frauenärztin nach Rat. Mit einem Seufzer kam ein «Grundsätzlich-spricht-nichts-dagegen-die-Haare-zu färben» aus ihr heraus. Diese Aussage interpretierte ich als: «Fragen sich mich bitte nicht, ich bin mir da auch nicht sicher und möchte mich lieber nicht auf eine Aussage festlegen.»

Ein neues Lebensgefühl

Also hörte ich auf meinen Bauch: «Warte noch ein paar Tage, bis das erste Drittel vorbei ist.» Wir warteten also den «Baby-ist-soweit-über-dem-Berg»-Termin ab. Als ich nach diesem Termin, welcher übrigens sehr gut lief, die Frauenarzt-Praxis verliess, bog ich ein paar Meter weiter gleich ab und nahm Platz auf einem bequemen Frisör-Stuhl.

Ein paar Stunden später fühlte ich mich wie neu geboren.

Wohlbefinden vs. Angst

Ob Haare färben gesund ist oder nicht, darüber streitet das Internet. Klar ist, es sind Chemikalien, die da auf den Kopf kommen. Demgegenüber steht die rasante Entwicklung, welche die Kleinen in den ersten Wochen im Bauch mitmachen. Der Bauplan «Baby» steht zwar fest, jedoch sollte dieses heikle Milieu anfangs nicht gestört werden. Mir war klar, in dieser teils kritischen Phase des Projektes «Baby» braucht es keine unnötigen Belastungen von aussen. Dennoch ist auch das innere Wohlbefinden der werdenden Mutter ein wichtiger Faktor für eine wunderbare Schwangerschaft. Vor allem die ersten Wochen und Monate können anstrengend sein, so dass man sich als Abschluss dieser Phase einfach ein kleines Wellness-Programm gönnen möchte.

Tönung? Strähnchen? Färben? – Die Qual der Wahl

Mein Frisör riet mir zu Mèches, weil mit dieser «Strähnchen-Methode» wenig bis gar keine Farbe auf die Kopfhaut gerät – im Unterschied zu einer normalen Färbung oder Tönung. Wem nur etwas Glanz fehlt, kann sich übrigens eine leichte Haartönung gönnen. Diese ist sanfter zum Haar und zur Kopfhaut.

Ebenfalls gibt es Tönungen und Färbungen auf Natur-Basis. Allerdings ist hier eine gewisse Vorsicht geboten. Trotz der natürlichen Inhaltsstoffe besteht auch hier die Gefahr von allergischen Reaktionen. Vermeintlich «gesunde» pflanzliche Alternativen verstecken leider auch immer mehr Chemikalien. Indes sind immer mehr Produkte im Handel frei von Ammoniak und auch die Inhaltsstoffe werden laufend verbessert.

Wer sich also unsicher fühlt sollte sich vor Ort im Reformhaus oder noch besser beim Frisör der Vertrauens professionell beraten lassen. Eins ist auf jeden Fall klar: Es ist weder wissenschaftlich belegt, dass Haarefärben schädlich ist, noch dass es ungefährlich ist. Wer also Angst davor hat, soll am besten darauf verzichten!