Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt neu auch Schwangeren, sich gegen Keuchhusten zu impfen. Obwohl ich Impfungen grundsätzlich als etwas Sinnvolles ansehe, wirft diese Änderung Fragen auf.

Kürzlich drückte mir meine Ärztin Informationen zu «Impf-Empfehlung gegen Pertussis vor und während der Schwangerschaft» in die Hand. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe die Empfehlungen geändert. Gespannt las ich die Unterlagen. Seit 2010 sei eine Trendwende der klinischen Pertussis-Fälle (Keuchhusten) zu beobachten und es seien vor allem Erwachsene, die eine der häufigsten Infektionsquellen für Säuglinge darstellten. Um Neugeborene und Säuglinge in den ersten Lebensmonaten zu schützen, werde eine Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft als zusätzliche Option zur Impfung vor der Schwangerschaft empfohlen. Die Impfung bewirke eine maximale Übertragung von mütterlichen Antikörpern auf das ungeborene Kind. – Aha. Aber, was ist mit dem Impfstoff? Wurde der an Schwangeren getestet?

Studienergebnisse stützen BAG-Empfehlung

Ich wollte mehr wissen und fragte bei Müttern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nach. Keine, auch solche, die kürzlich geboren hatten, wussten etwas davon. Diese Empfehlung schien also wirklich ganz neu zu sein. Im Internet fand ich weitere Informationen des BAG. Empfohlen wird eine Kombinations-Impfung, Diphtherie-Tetanus-Pertussis (dTpa). Laut BAG ist die Sicherheit und Immunogenität durch zahlreiche Studien gut dokumentiert: «Die meisten Studien, welche die Sicherheit der Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft untersuchten, wurden mit Pertussis-Ganzzell-Impfstoffen in den 1930er- bis 50er-Jahren durchgeführt. Dabei waren keine Auswirkungen durch die Impfung auf den Verlauf der Schwangerschaft, die Geburt und das Kind erkennbar. Seither haben nur einzelne kleine Studien mit insgesamt 200 Personen die Sicherheit der Auffrisch-Impfung mit azellulären Pertussis-Impfstoffen (pa) bei schwangeren Frauen untersucht: Schwere Nebenwirkungen und Auswirkungen auf die Schwangerschaft und das Kind in Verbindung mit der Impfung sind nicht beobachtet worden.»

Mögliche Komplikationen beachten

Auf einer anderen Website fand ich den Leitsatz: «So viel wie nötig und so wenig wie möglich.» Geimpft werden könne dann, wenn das Komplikationsrisiko einer Krankheit höher einzuschätzen sei als das Risiko, das durch die Impfung für Mutter und Kind besteht. Fazit der eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) und des BAG ist, der Vorteil, das Neugeborene durch eine maximale Übertragung von mütterlichen Antikörpern zu schützen, überwiegt die hypothetischen Risiken für den Fötus.

All diese Informationen leuchteten mir ein und doch konnten sie meine Unsicherheit und mein ungutes Bauchgefühl in Bezug auf diese Impfung nicht aus dem Weg räumen. Denn grundsätzlich befürworte ich Impfungen, insbesondere bei Babys und Kindern. Zumal die Impfstoffe heutzutage so gut dosierbar sind. Aber gilt das auch für Schwangere? Da reagiert der Körper oftmals viel empfindlicher auf alle möglichen Einflüsse. Wurden solche Faktoren bei den Studien berücksichtigt? Meine Fragezeichen sind noch zu gross – ich werde mit dieser Impfung zuwarten.

Was meint ihr, liebe Bereits-Mamis und Bald-Mamis? War diese Auffrischungs-Impfung bei eurer Schwangerschaft ein Thema? Wie habt ihr reagiert? Und wie würdet ihr euch entscheiden?

Quellen: