Für Milchtrinker ist es heute schwieriger denn je, die passende Milch zu finden. Immer mehr Produkte sind in den Regalen der Grossverteiler zu finden. Für jede Milchsorte gibt es Pro und Kontra – Befürworter und Gegner. Ich habe Ihnen in meinem letzten Blog versprochen, die für Sie passende Milch zu finden. Also versuchen wir es…

Milch ist nicht gleich Milch

Steht man im Supermarkt vor dem Milchregal, gilt es unter einer Vielzahl von Produkten zu entscheiden: Pasteurisierte Milch oder UHT, Bio ja oder nein, Vollmilch, teilentrahmt, Magermilch, angereichert mit Mineralstoffen und Vitaminen, laktosefrei..? Welche ist denn die beste für mich? Haben einzelne Familienmitglieder unterschiedliche Anforderungen und geschmackliche Vorlieben, sodass sogar mehrere verschiedene Produkte pro Familie vorrätig sein sollen? Natürlich könnte man endlos darüber diskutieren, deshalb hier ein paar Tipps, ganz pragmatisch.

Entscheidungskriterien: die richtige Milch für mich

Pasteurisiert oder UHT

Wenn Sie genügend Platz im Kühlschrank haben und regelmässig einkaufen: Greifen Sie zur pasteurisierten Milch (die allenfalls noch von der Frischmilch direkt ab Kuh vom Bauern um die Ecke zu übertreffen wäre). Wenn Sie jedoch, wie bei mir zu Hause, einen täglichen Verbrauch von ca. 2 Litern abdecken müssen, ist es doch ganz praktisch, Grosspackungen in Grossgebinden zu kaufen und im Keller zu lagern.

Bio

Wenn Sie es sich leisten können: klar! Das gilt natürlich nicht nur für die Milch …

Laktosefrei

Falls Sie nach dem Milchkonsum Symptome wie Krämpfe, Blähungen oder Durchfall verspüren, leiden Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit wie etwa 10–15 % der Erwachsenen in der Schweiz an einer Laktoseintoleranz (siehe Blog „Wie munter macht uns die Milch“). In diesem Fall macht es Sinn, laktosefreie Produkte auszuprobieren. Alternativ können Sie auch pflanzliche Produkte, wie Soja- oder Hafermilch, wählen.

Fettstufe

Normalerweise gilt: Je mehr Fett, desto besser der Geschmack. Wenn Sie aber nicht zu den wenigen Personen gehören, die an Gewicht zulegen möchten, bzw. Ihr Milchverbrauch sich nicht auf den kleinen „Gutsch“ in den Kaffee beschränkt: Bevorzugen Sie fettärmere Varianten. Denn das Milchfett ist nicht das gesündeste Fett. Aber quälen Sie sich auch nicht mit der Magermilch, wenn Sie diese nicht mögen. Ich finde auch: Sie schmeckt schrecklich! Ab einem Fettgehalt von 1.5 % schmeckt die Milch nach Milch.

Interessant ist übrigens auch die echte Alpenmilch, die eine günstigere Fettsäurenzusammensetzung aufweist als die Talmilch. Also, wenn Sie ab und zu Gelegenheit haben: Zugreifen – auch bei einem Fettgehalt von fast 4 %! Aber Achtung – nicht alle Produkte, die damit werben, stammen tatsächlich von Kühen, die auf Alpen geweidet haben.

Angereichert

Wenn Sie das Gefühl haben, durch Ihre Ernährung nicht optimal mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt zu sein: warum nicht. Meist sind diese Produkte aber teurer und in vielen Fällen überflüssig.

Schliesslich entscheidet auch der Geschmack

Ein kleiner Mittagstisch-Test mit vier Kindern zwischen 11 und 14 Jahren ergab Folgendes: Ausser dem hineingeschmuggelten Haferdrink wurden alle getesteten Produkte (pasteurisierte Bio-Vollmilch, vitaminangereicherte UHT-Milch mit 1.5 % Fett, UHT-Lowcost-Milch mit 1.5 % Fett sowie vollfette Schafsmilch) als gut befunden. Wider Erwarten hat die etwas eigen, aber nicht unangenehm schmeckende Schafsmilch sogar am besten abgeschnitten. Unterschiede in der Fettstufe oder bei der Konservierungsmethode (UHT vs. pasteurisiert) wirkten sich nicht auf das Geschmacksurteil aus.

Als gute Milchkonsumentin habe ich mich schon durch viele Produkte getrunken. Hängen geblieben bin ich seit ein paar Jahren bei der Sojamilch. Rein pflanzlich und keine Milch im eigentlichen Sinn, begleitet sie mich im täglichen Müesli, im Tee und Kaffee. Mein Beweggrund ist weniger gesundheitlicher Natur. Nein, ich mag sie einfach lieber: Der nussige, charakteristische Geschmack hat es mir angetan. Meine Familienmitglieder hingegen reagieren mit Naserümpfen und Unverständnis. Tja, es ist eben alles Geschmackssache.