Während der Schwangerschaft spielen die Hormone gerne verrückt: Von «Teller-nach-Partner-werfen» über sich 37 Mal am Tag trennen zu wollen bis hin zu den überschwänglichsten Liebeserklärungen war bei mir alles dabei. Um meine Gefühlswelt etwas zu beruhigen, entwickelte ich einen saisonunabhängigen «Adventskalender».

Meine persönliche Entspannungsliste soll werdenden Mamas helfen, die etwas turbulenten Monate humorvoll hinter sich zu bringen. Die Liste wurde anhand meiner persönlichen Prioritäten zusammengestellt:

1. Essen

Iss, wonach dir ist. Ununterbrochen. Freue dich auf die Ausrede des «nicht-selber-kochen-mögens». Wer will sich schon den Bauch an der Küchenablage einklemmen? Ich nicht. Teste dich auch durch die Restaurantvielfalt. Lass nichts aus! Dreimal am Tag einen Dessert zu geniessen, ist ebenfalls vollkommen legitim. Da wir schon auf Alkohol und sonstige Spassmacher verzichten, kommt mein Freund der Zucker etwas ausgiebiger zum Zug.

2. Desperate Housewives

Triff dich mindestens dreimal die Woche mit Freundinnen, die (noch) keine Kinder haben. Unterhalte dich mit ihnen über ihr Wochenende, ihren Kater danach und über Männergeschichten. Lass dir von unnötigen Shoppingtrips erzählen und spüre den Wahnsinn des Geldes, dem du nicht verfallen bist. Glaube mir: Du fühlst dich besser und vernünftig. Dein kleines, inneres, materialistisches Herz von schönen Stoffen und glänzenden Taschen verliert in der Schwangerschaft an Wert.

3. Massagen

Überall und so oft wie du willst wird dein Partner zum Massieren verdonnert. Speziell die Schultern und der Nacken sind angenehm zu entlasten, da du ja jetzt auch mehr Gewicht mit dir tragen musst. Für 5 Kilo war ich selber Schuld, einfach nicht weiter erzählen :-).

4. Ausreden

Wann immer dir danach ist, geh nach Hause, leg dich hin. Hab kein schlechtes Gewissen dabei. Langweilige Geschäfts-Apéros und Geburtstagsfeiern lassen sich nun neuen Monate umgehen. Ausserdem macht‘s ja keinen Spass, da mit Orangensaft rumzustehen.

5. Füsse hochlagern

Baue dir ein Konstrukt, um am Arbeitsplatz bequem zu sitzen. Lass deiner Kreativität freien Lauf. Leg deine Beine auf aufgetürmte Kartonschachteln oder lass dir alte Computer von der IT-Abteilung bringen. Für Wasserbäder, um die Füsse zu kühlen, eignen sich besonders die Früchteschalen der Cafeteria. Meine Schwangerschaft im Hochsommer ergab so viele Wasserablagerungen wie der Aabach bei Flut! 8 Stunden sitzen soll sich deshalb möglichst angenehm anfühlen.

6. Babykleider bestellen

Da sind wir wieder beim materialistischen Herz. Dies schlägt nun aber für unser Kleines im Bauch. Wenn wir was für das Baby kaufen möchten, tun wir das auch mit reinem Gewissen. Man fühlt sich fast schon so, als würde man etwas Gutes tun. Immer dann, wenn ich erschwert einschlafen konnte, liebäugelte ich mit meiner Kreditkarte, welche sich auch per Smartphone gut einsetzten lässt. Wenn du den Screen etwas dimmst, wird auch bestimmt dein Partner nicht wach ;-).

8. Essen

Ein wiederkehrendes Thema. Optimal, um deine Freunde etwas zu fordern. Bezieh sie in deinen unförmigen Alltag mit ein. Lass dich bekochen. Eure Freundschaft wird somit schwangerschaftstauglich-interaktiv.

9. Tanzen

Sobald eure anfängliche Müdigkeitsphase vorüber ist, geht tanzen! Euer Baby ist euch dankbar. Bewegung, Musik, Freude und Klänge erschliessen sich zu einem hilfreichen Ablenkungsmanöver. Tristesse bekommt einen tieferen Stellenwert und die Phase des Wartens lässt sich so überbrücken. Da ihr den Bauch an den Bartresen anstossen würdet, erklärt sich jeder Begleiter bereit, euch die Getränke zu bringen. Da sich die besagten Getränke nun auf Wasser, Sprite, oder Tee beschränken, werden diese meist auch gleich von den Begleitern bezahlt. Umso mehr liegt der Fokus nun wieder bei Punkt 6 und der nächtlichen Kreditkartenliaison. Viel Spass und hey: Säuglingskleider sind ja soooooo süss!!!! :-)